Bau einer Pergola für Kletterpflanzen wie Blauregen und Trompetenblumen

Teichbau, Koi und Garten

Bau einer Pergola für Kletterpflanzen wie Blauregen und Trompetenblumen

Möchtest Du Kletterpflanzen und eventuell eine Pergola in deinem Garten bauen? Vielleicht hilft Dir unser Beitrag hier für ein paar Ideen und die Umsetzung. In diesem Beitrag zeigen wir den Aufbau unserer Pergola als Rankhilfe, sowie die Bepflanzung mit einem Blauregen und einer Trompetenblume, welche später als pflanzlicher Hingucker dienen und für etwas mehr Gemütlichkeit auf der Terrasse dahinter sorgen soll.

Die Idee

Ursprünglich stand die Idee im Raum, irgendwo im Garten einen Blauregen zu pflanzen. Da das Pflanzen eines Blauregens allerdings gut überlegt sein sollte, da diese schnell überhand nehmen und auch nicht unbedingt nah an Gebäude gepflanzt werden sollten, bot sich die Idee mit einer Pergola an. Irgendwie hatten wir die Idee dann vorerst doch wieder verworfen, bis eine Arbeitskollegin uns plötzlich unbedingt einen Ableger einer Trompetenblume schenken wollte. Hierfür musste genauso wie für einen Blauregen eine Rankmöglichkeit geschaffen werden. Damit war die Idee wieder aktuell geworden. Wer kann denn schon nein sagen, wenn man einen Ableger einer so schönen Pflanze geschenkt bekommen kann?

Die folgende Geschichte klingt etwas seltsam, ist aber tatsächlich so gewesen. Dadurch, dass das Projekt Pergola dann wieder aktuell geworden war, kam auch der Blauregen wieder zurück ins Gedächtnis. Plötzlich fiel mir ein, dass eine seltsame Rankpflanze an unserem Carport in der Vergangenheit immer wieder versucht hat die Herrschaft über das Carport zu übernehmen und in mein Auto einzuziehen und ich sie seit geschlagenen zwei Jahren erfolglos versuche zu töten. Hier zwei Bilder von der Pflanze:

Sie ist wild in einer Steinfuge gewachsen (Bild oben rechts) und ich habe sie bisher immer nur bis auf den Boden abgeschnitten bekommen. Ich hatte sogar schon mit aller Gewalt versucht mit einem Fugenkratzer die Reste aus der Steinfuge zu kratzen….auch erfolglos. Die Pflanze war wieder da…und plötzlich kam mir die Idee, dass es sich um einen Blauregen handeln könnte. Daran hatte ich vorher nie gedacht. Also habe ich kurz ein Foto gemacht und mit einer App auf dem Smartphone eine Pflanzenbestimmung durchgeführt, welche meine Vermutung bestätigt hat. Ich habe mich in dem Moment ehrlich gefragt wie man so blöd sein kann und sich Gedanken darüber macht, ob man sich einen Blauregen anschaffen möchte, wenn man ihn schon seit zwei Jahren auf dem Grundstück hat und sogar schon mehrfach versucht hat ihn zu töten.

Somit stand fest, es muss eine Pergola her! Da nun sowohl ein Blauregen, als auch eine Trompetenblume zum Einpflanzen zur Auswahl standen, haben wir uns dazu entschieden beide zu pflanzen. An jede Seite der Pergola eine Pflanze, so dass sie in ein paar Jahren zusammenwachsen und in zwei verschiedenen Farben blühen.

Verwendetes Material und Aufbau der Pergola

Beim Bau der Pergola haben wir uns für einen fertigen Pergola-Bausatz*(Werbung) entschieden, welcher aber noch individuell von uns verändert werden sollte. Deshalb haben wir gleich zwei Bausätze gekauft. Bei dem Holz handelt es sich um kesseldruckimprägniertes Kiefernholz. Hier ein Bild von den ausgepackten Bausätzen:

Nach der ursprünglichen Bauanleitung sollte die Pergola so aussehen/aufgebaut werden:

Wir wollten nun aber aus zwei Bausätzen eine Pergola bauen. Somit konnten wir zum Einen die Breite des Durchgangs individuell bestimmen und zum Anderen die Seitenwände mit den Rankhilfen doppelt aufstellen, so dass erheblich mehr Platz zum Ranken für die Pflanzen vorhanden ist.

Nachdem wir dann berechnet hatten, wie breit der Durchgang werden soll und wie die Seitenteile aufgestellt werden sollten, ging es ans Vermessen im Garten. Da wir einen Rasenmähroboter im Einsatz haben, sollten Gehwegplatten um die Pfosten der Pergola verlegt werden, damit der Mäher einfach darüber fahren kann und wir somit keine weiteren Begrenzungskabel verlegen müssen. Hier ein Bild der abendlichen/nächtlichen Vermessungsarbeiten:

Bei den Gehwegplatten haben wir uns für Platten mit den Maßen 60 x 40 cm entschieden. Diese konnten wir dann so verlegen, dass in der Mitte der Platten ein Loch zum Einpflanzen der Rankpflanzen entsteht (siehe Bild unten links). Für die Befestigung der Pergola Pfosten haben wir uns für Einschlaghülsen entschieden. Da die Pfosten 70mm stark sind, haben wir diese Einschlaghülsen*(Werbung) gekauft. Die folgenden Arbeitsschritte haben wir parallel durchgeführt. Es mussten Löcher für die Einschlaghülsen in die Gehwegplatten geschnitten werden, die Platten verlegt werden und die Einschlaghülsen gesetzt werden. Die Löcher haben wir mit dem Winkelschleifer und Diamantbohrkronen*(Werbung) in die Platten geschnitten.

Parallel dazu mussten die Holzteile mit Wetterschutzfarbe gestrichen werden. Da die Teile Kesseldruckimprägniert sind, wäre das erstmal nicht zwingend notwendig gewesen, aber sicher ist sicher und außerdem konnten wir die Pergola so gleich farblich passend zum Rest gestalten. Da die Rankgitter nur getackert und somit recht instabil waren, haben wir sie vor dem Streichen noch mit Schrauben verstärkt. Wir haben tatsächlich an jeder Kreuzung der Hölzer noch eine kleine Schraube verwendet. Danach haben sie einen sehr stabilden Eindruck gemacht. Die Rankgitter haben wir anschließend mit weißer Wetterschutzfarbe*(Werbung) gestrichen und alle restlichen Teile mit anthrazitgrauer Wetterschutfarbe*(Werbung).

Nachdem somit die zeitaufwendigen Vorbereitungsarbeiten abgeschlossen waren, konnte die Pergola dann endlich fertig zusammengebaut/aufgestellt werden. Als Tipp hierfür natürlich noch: Immer schön vorbohren, damit das Holz nicht reißt. Der finale Zusammenbau ging dann ziemlich schnell, weshalb wir das dann abends auch noch zu Ende durchgezogen haben:

Als die Pergola dann stand, fehlten nur noch die Pflanzen, worum wir uns dann aber am nächsten Tag erst gekümmert haben.

Bepflanzung der Pergola mit einem Blauregen und einer Trompetenblume

Bevor wir zur Bepflanzung an sich kommen, hier noch ein paar grundlegende Informationen zu den beiden Pflanzen.

Trompetenblume
Die Trompetenblume Campsis radicans oder auch amerikanische Klettertrompete ist eine schnell wachsende, rot blühende Kletterpflanze, welche sich mit Hilfe von Haftwurzeln an Oberflächen von Bäumen, Rankhilfen, Mauern etc. festhält um daran hoch zu wachsen. Ihren Namen verdankt sie ihren Trichter- bzw. Trompetenförmigen Blüten. Da die Trompetenblume winterfest ist und auch strenge Fröste bis – 20 °C verträgt, kann man sie hierzulande problemlos auspflanzen ohne besondere Schutzmaßnahmen im Winter ergreifen zu müssen. Generell lieben Trompetenblumen einen möglichst sonnigen Standort, ideal wäre eine nach Süden ausgerichtet Hauswand, aber auch mit Halbschatten gibt sie sich zufrieden.
Eine Besonderheit weist diese Pflanze auf, denn bei der Trompetenblume handelt es sich um einen Myrmekophyten, das heißt, dass die Planze eine Symbiose mit Ameisen eingeht. Die Pflanze versorgt die Ameisen über extraflorale Nektarien (Nektardrüsen außerhalb der Blüten) mit Nahrung in Form von Nektar und wird im Gegenzug dafür von den Ameisen vor Fressfeinden beschützt.

Auch auf unserer Trompetenblume lassen sich tatsächlich Ameisen finden:

Blauregen
Der Blauregen Wisteria sinensis ist eine der starkwüchsigsten Kletterpflanzen überhaupt und gehört zu den Schmetterlinsblütlern (Fabaceae) Die Pflanze kann im Laufe der Jahre armdicke Stämme und dünnere Äste bilden und bis zu 20 Meter hoch wachsen. Ein regelmäßiger Rückschnitt der Pflanze ist damit unbedingt erforderlich und sollte zweimal im Jahr erfolgen. Die Pflanze entwickelt enorme Kräfte, wodurch sie zu Bauschäden an Gebäuden führen kann. Eine Fassadenbegrünung mit Blauregen ist deshalb nicht unbedingt zu empfehlen. Auch das Beranken von Bäumen wird auf Dauer nicht gutgehen, da es wohl immer wieder zu Fällen kommt, wo ein Blauregen riesige Bäume „erwürgt“ und damit zum Absterben bringt. Der Pflanzort eines Blauregens sollte deshalb sorgfältig ausgewählt werden. Dennoch ist ein Blauregen durch seine schönen blau-violetten traubenförmigen Blüten eine sehr dekorative Zierpflanze für den Garten.
Wer Kinder oder Haustiere im Garten hat, sollte allerdings vorsichtig sein, denn Blauregen ist sehr giftig. Und zwar sind so ziemlich alle Pflanzenteile, von der Wurzel über die Rinde bis hin zu den Blättern, Samen und den Früchten, giftig. Giftige Substanzen sind dabei vor allem Wistarin in der Rinde und Lectine in den Samen und Früchten.
Darüber hinaus gibt es auch beim Blauregen eine Besonderheit. Er hat an seinen Blattstielen sogenannte Blattgelenke, wodurch Blattbewegungen möglich sind. Bei diesen Blattgelenken handelt es sich um verdickte Stellen an den Blattstielen, welche durch Veränderungen des Zellwanddrucks (Turgoränderung) Blattbewegungen ermöglichen. So lässt der Blauregen nachts zum Beispiel seine Bätter hängen. In den beiden Bildern unten sind die Blattgelenke (Verdickungen) gut zu erkennen:

Den Blauregen und die Trompetenblume haben wir wie oben bereits erwähnt in die Löcher in der Mitte der Gehwegplatten gepflanzt. Dazu haben wir passende Löcher ausgegraben und die Pflanzen anschließend eingesetzt.

Im Bild oben wird gerade die Trompetenblume eingepflanzt. Nach dem Einpflanzen müssen die Pflanzen noch gut angegossen werden. Da die Pflanzen in der Mitte zwischen zwei Rankgittern gepflanzt wurden, können sie so zu beiden Seiten um die Rankhilfen herumwachsen, so dass das später hoffentlich zu einem sehr buschigen/voluminösen Aussehen der Pflanzen an der Pergola führt. Auf der anderen Seite der Pergola haben wir den Blauregen eingepflanzt. Im Bild unten links ist der eingepflanzte Blauregen zu sehen und im Bild unten rechts die Trompetenblume.

Wir erhoffen uns, dass beide Pflanzen in den nächsten Jahren im oberen Bereich der Pergola zusammenwachsen und es dadurch zu einem zweifarbigen Blütenbild kommt. Die Trompetenblume blüht rot und der Blauregen blau/violett. Hier zum Abschluss noch ein Bild der fertig bepflanzten Pergola vor unserer Terrasse:

Nun müssen die beiden Pflanzen nur noch ordentlich wachsen. Über die Entwicklung in den nächsten Jahren und auch ob die Idee der Zusammenführung beider Pflanzen geklappt hat, werden wir hier in Zukunft natürlich berichten.

Hast Du auch eine Pergola mit Rankpflanzen bei dir im Garten und hast noch tolle Ideen oder Anregungen? Oder planst Du eine Pergola zu bauen? Dann lass uns gerne einen Kommentar da. Wir sind immer neugierig auf andere Projekte oder zusätzliche Ideen.

 

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