Planung unseres Teichfilters

Teichbau, Koi und Garten

Planung unseres Teichfilters

Planung IBC Teichfilter Koiteich

Du bist auf der Suche nach einem Teichfilter? In diesem Beitrag zeigen wir Dir, für was für einen Filter wir uns entschieden haben. Außerdem geben wir hier erst mal einen Überblick über die Planungsdetails, da es sich auch bei dem Filter um ein Selbstbauprojekt handelt.

Schon zu Beginn der Teichplanung war die Planung des Teichfilters ein ganz wichtiger Punkt. Dieser muss richtig dimensioniert sein und bautechnisch von Anfang an mit in die Planung einfließen. Schließlich muss er später auch platztechnisch berücksichtigt und funktionell positioniert werden. Außerdem kann man durch eine frühzeitige Planung auch dafür sorgen, dass der Teichfilter äußerlich etwas aufgehübscht oder versteckt werden kann und später nicht als optisch störende Katastrophe endet.

Grundsätzliches zur Planung des Teichfilters

Grundsätzlich haben wir uns auf alte Erfahrungen unseres vorherigen Teichs gestützt und hier darauf aufgebaut. In unserem alten Teich (ca. 10.000 Liter Wasservolumen) hatten wir jahrelang ein kleines Fertigteichbecken mit Kies in unterschiedlichen Körnungen von grob nach fein geschichtet und mit Wasserpflanzen bestückt als Filter im Einsatz.

Dies war also eine Mischung aus mechanischer, biologischer (durch die Bakterien die sich dort ansiedeln) und zusätzlicher Pflanzenfilterung. Das hatte viele Jahre gut funktioniert, bis unser Bachlauf undicht geworden war. Deshalb hatten wir die letzten beiden Jahre vor dem Umzug recht spontan auf einen Regentonnenfilter als Ersatz gesetzt, welcher überraschend gut funktioniert hat. Regentonnenfilter kombinieren ja auch die mechanische und biologische Filterung. Bauanleitungen dazu findet man im Internet genügend.

Da das Grundprinzip viele Jahre gut funktioniert hat, wollten wir an diesem Prinzip festhalten, jedoch mussten andere Dimensionen zum Einsatz kommen. Wir wollten, wenn möglich, wieder mechanische, biologische und Pflanzenfilterung kombinieren. Da der Regentonnenfilter super funktioniert hat, haben wir uns Bauanleitungen für derartige Filter mit IBC-Containern angesehen. Für die Pflanzenfilterung hatten wir uns ein nach dem Filter stehendes extra Pflanzbecken überlegt, über welches das Wasser dann über einen Wasserfall zurück in den Teich geleitet werden kann. Den Bau des Pflanzbeckens kannst Du Dir übrigens im Beitrag „DIY Pflanzbecken mit Wasserfall als kleine Alternative zum Filtergraben“ ansehen. Also stand fest, dass es wieder ein Regentonnenfilter, allerdings in IBC-Containern, mit einem anschließenden Pflanzbecken werden sollte. Nun konnte es an die detaillierte Planung gehen.

Benötigte Materialien

Wenn man im Internet danach sucht, wie man Teichfilter selber bauen kann, findet man unzählige Anleitungen, aus denen wir uns natürlich auch unsere benötigten Informationen zusammengesucht haben. Für unseren großen Teich haben wir uns entschieden 3 IBC-Container zu verwenden, also ein Filtervolumen von 3000 Litern. Diese sollten dann mit Filterbürsten, Schaumstoffwürfeln und Filtermatten befüllt werden.

Benötigte Filtermaterialien
Benötigte Filtermaterialien für den Teichfilter

Der erste Container wird mit 72 Koibürsten befüllt, der zweite und dritte IBC-Container werden jeweils mit dem gleichen Inhalt befüllt. Hier kommen jeweils 6 Kartoffelsäcke mit je 100 Litern Filterwürfel bestückt rein. Oben auf die Säcke werden in jedem Container 3 Filtermatten ppi30 gelegt.

Die Verbindung der Container miteinander wollten wir mit jeweils vier 50 mm Schläuchen über Folienflansche, welche in die Container eingebaut werden, realisieren.

Zusammenfassung der benötigten Materialien in unserem Fall:

Funktionsprinzip

Durch die Bürsten im ersten Container wird grober Schmutz aus dem Wasser gefiltert. Des weiteren Siedeln sich auch den Bürsten Bakterien an, welche für die biologische Reinigung des Wassers (Stichwort Nitrifikation) ganz wichtig sind. Nach der ersten Grobschmutzfilterung fließt das Wasser in den Zweiten Container unten und steigt durch die Filterwürfel in den Kartoffelsäcken nach oben durch die darauf platzierten feinen Filtermatten und von dort aus in den dritten Container mit gleichen Filtermedien.

Die Filterwürfel dienen einer feineren mechanischen Reinigung des Wassers. Außerdem stellen sie die hauptsächliche Besiedlungsfläche des Filters für Bakterien dar, da sie aufgrund der Poren im Schaumstoff eine sehr große besiedlungsfähige Oberfläche zur Verfügung stellen. Die 3 feinporigen oben aufliegenden Schaumstoffmatten erfüllen den selben Zweck, filtern dann allerdings wesentlich feinere Schmutzpartikel aus dem Wasser. Auch hier haben wir das Prinzip der Filterung von grob nach fein. Durch das Gefälle der Container und das Herunterplätschern des Wassers in den jeweils nächsten Container wird das Wasser zusätzlich mit Sauerstoff angereichert, der sowohl für die Bakterien, als auch für den Fischbesatz im Teich sehr wichtig ist.

Positionierung am Teich

Wie anfangs bereits erwähnt ist die frühzeitige Planung des Teichfilters ganz wichtig, damit man die richtige Positionierung und den benötigten Platz dafür gleich mit einplanen kann. Wir haben den Teichfilter gleich zu Beginn mit in unsere grobe Skizze, welche wir später für die detaillierte Planung mit Maßen als Grundlage verwendet haben, mit aufgenommen.

Positionierung des Teichfilters in der Teichplanung
Positionierung des Teichfilters in der Teichplanung

Als nächstes mussten wir erst mal die Filtermedien und das Zubehör wie Schläuche, Anschlüsse und Folienflansche bestellen und die IBC-Container besorgen, bevor es mit dem Filterbau losgehen konnte. Die postalische Anlieferung der Filtermedien war schon ein Thema für sich. Bei einer Teillieferung sah unser Hauseingang so aus, als wir von der Arbeit nach Hause kamen:

Teillieferung 1 der Filtermaterialien vor der Haustür
Teillieferung 1 der Filtermaterialien vor der Haustür

Und unser Kellereingang  bei der Anlieferung einer weiteren Teillieferung so:

Teillieferung 2 der Filtermaterialien vor dem Kellereingang
Teillieferung 2 der Filtermaterialien vor dem Kellereingang

Naja immerhin sollen damit ja später auch mal 3000 Liter Filtervolumen gefüllt werden, deshalb die vielen riesigen Kartons.

Als kleinen Tipp noch: Solltest Du Dich auch für einen Filter aus IBC-Containern entscheiden, dann achte unbedingt darauf, dass Du saubere Container kaufst, die am besten nur für Regenwasser etc. genutzt wurden und keine giftigen Chemikalien darin gelagert wurden.

In unserem nächsten Beitrag zeigen wir Dir, wie wir die ganzen Filtermaterialien bzw. Filtermedien für den Einsatz im Teichfilter vorbereitet haben.

 

6 Antworten

  1. Detlef Boland sagt:

    Warum sollten die filter Gefäße in unterschiedlichen Höhen zu einander stehen.?
    Kann ich diese nicht auch alle auf gleicher Ebene neben einander stellen?
    Bin da bei mir einen aus 300l Tonnen zu bauen.

    • Tobi sagt:

      Hallo Detlef!
      Ja Du kannst die Tonnen auch alle auf die selbe Höhe stellen. Aaaaber dann musst du gegebenenfalls die Tonnen extern belüften. Wenn die Tonnen alle auf der selben Höhe stehen, fließt das Wasser ja einfach nur in die nächste Tonne. Der Höhenunterschied zwischen den Tonnen soll bewirken, dass durch das „herunterfallen“ des Wassers, in die nächste Tonne, Sauerstoff in das Wasser gebracht wird. Durch das „plätschern“ in den Schläuchen oder Rohren zur nächsten Tonne. Diesen Sauerstoff brauchen die Nitrifizierenden Bakterien (also die Bakterien die das Wasser reinigen) zum überleben. Kein Sauerstoff, keine Bakterien! Deswegen werden bei Schwerkraft-Filteranlagen die Biokammern immer extern belüftet.
      Ich hoffe, ich konnte Dir das einigermaßen verständlich erklären?!
      Grüße, Tobi

  2. Constanze sagt:

    Hallo super toller Blog! Vielen Dank schonmal dafür.
    Meine Frage: welche Standzeit hat dein Filter und wieviel Aufwand macht die Reinigung?
    Mein Teich soll ca. 25cbm haben und nur wenige Fische, da ich auch mal selbst reinhülfen will.
    Würde mich über eine Antwort freuen.

    • Tobi sagt:

      Hallo Constanze!
      Erstmal ein herzliches Dankeschön für dein Lob!
      Ich fange mal mit den schlechten Eigenschaften unseres Filters an. Da die Filtermatten und die Säcke mit den Würfeln schon relativ schwer werden wenn sie voll mit Wasser und Schlamm sind, ist das reinigen teils durchaus ein Kraftakt. Vor allem da wir den Filter immer erst reinigen wenn die Temperaturen das Abschalten der Filteranlage zulassen. Das heißt konstant unterhalb von 8 Grad Wassertemperatur. Und da das Wasser, was die Temperaturanpassungen angeht, immer etwas träger ist als Luft haben wir den Filter z.B. letzten Herbst/Winter bei -4°C Außentemperatur gereinigt. Das erschwert das ganze natürlich nochmal. Da einem beim hantieren mit ca. 6°C kaltem Wasser bei -4°C Lufttemperatur die Finger ganz schnell ganz kalt werden, haben wir nicht alles an einem Tag geschafft. Bisher waren wir immer 2-3 Tage dabei alles zu reinigen.
      Die guten Seiten der Geschichte sind allerdings, dass wir unseren Filter mit den 3 IBC-Containern die letzten 2 Jahre jeweils nur ein einziges mal zum Ende der Saison reinigen mussten. Also nicht wie bei vielen anderen wesentlich kleineren Durchlauffiltern alle 4-6 Wochen oder ähnliches. Und dann denke ich kann man den Aufwand schonmal hinnehmen, dafür dass es eben nur ein mal im Jahr ist.
      Bei deinem geplanten 25cbm Teich sollte auch ein kleinerer Filter reichen, so dass der Aufwand beim reinigen sich vermutlich noch mehr in Grenzen hält als bei uns.

      Ich hoffe ich konnte Dir helfen und deine Fragen beantworten. Wenn noch Fragen entstehen, du weißt ja wie du uns erreichen kannst! 😉

      Grüße, Tobi

  3. Marcel sagt:

    Für wie viel Liter ist der Filter hier ausgelegt? Ich plane gerade einen Filter für meinen 20cbm Teich. Könnte man nicht Bürsten + Matten nicht auch in einem IBC Container planen? Müsste man dann eine Trennwand im IBC Container installieren? Habt Ihr da Empfehlungen?

    Zusätzlich habe ich da noch einen 200cbm Naturteich.. aber das ist ein anderes Thema, wo ich mir den Kopf zerbreche..

    Vielen Dank und Gruß
    Marcel

    • Tobi sagt:

      Hallo Marcel!
      Wie einige andere hier schon bemerkt haben, haben wir die Idee zu dem Filter von Teich-filter.eu. Hier wird der Filter mit 3 IBC-Containern für Teiche bis 300m³ empfohlen. Wir hatten vor diesem Teich hier einen mit ca. 12-14m³ Da hatten wir einen Filter nach dem selben Prinzip, allerdings in 2 Regentonnen. Das hat damals alles ganz hervorragend funktioniert!
      Ich persönlich würde die Bürsten und die Matten nicht in einen Container stecken. Und wenn dann nur mit Trennwand (so trennen als wären es 2 Behälter). Allein schon weil die Bürsten ja nur als Vorfilter funktionieren und dort der Grobe Dreck hängen bleiben soll und dieser nicht in die Matten gelangen soll.
      Ich hoffe ich konnte dir ein bisschen helfen. Bei weiteren Fragen gerne nochmal melden!

      Grüße,
      Tobi

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