DIY Mährobotergarage für Automower
Du möchtest gerne eine richtig schöne Garage für Deinen Rasenmähroboter bauen und nicht so eine langweilige 0815 Garage aus dem Baumarkt für Deinen kleinen elektrischen Freund kaufen? Dann können wir Dir hier vielleicht eine kleine Anregung dafür liefern, wie so eine Garage aussehen könnte. In diesem Beitrag zeigen wir Dir, wie wir aus einer alten, verranzten Gänsehütte eine wunderschöne Rasenmährobotergarage gebaut haben.
Hintergrundgeschichte
Nachdem wir Anfang 2020 ein Haus mit Garten gekauft hatten, gab es natürlich eine Menge im Garten zu tun. Die Vorbesitzer hatten einige alte Bauten wie z. B. ein altes Gewächshaus und eine uralte, verwitterte und marode Gänsehütte im Garten zurückgelassen. Im Folgenden zeigen wir auch ein paar Bilder davon, wie die Gänsehütte ausgesehen hat. Also mussten wir uns überlegen, wann wir das alles abreißen und wo wir mit dem ganzen Zeug bleiben (also wie und wo wir uns um die Entsorgung kümmern). Während wir noch mit anderen Auf- und Umräumarbeiten im Garten beschäftigt waren (es gab auch unzählige, mittlerweile durch unser Nichtstun im Garten während der Renovierungsarbeiten im Haus, verwilderte Nutzbeete, die entfernt und umgepflügt werden mussten usw…) kam uns eine Idee für eine eventuelle Verwendung der alten Gänsehütte. Wir hatten noch aus unserem vorherigen Garten den Automower (ein Rasenmähroboter), der früher oder später (wenn dann irgendwann mal wieder Rasen im Garten gewachsen ist) wieder zum Einsatz kommen sollte. Da wäre die Hütte, wenn man sie denn wieder schick machen würde, bestimmt eine richtig tolle Rasenmähergarage. So kam dann eins zum anderen und es wurde ein Plan gemacht um die Gänsehütte zu restaurieren!
Die Planung
Bei der Planung ging es jetzt darum, aus dem Vorhandenen etwas zu machen. Also mussten wir erst mal gucken, was von der alten Bausubstanz bleiben kann und was erneuert bzw. ausgetauscht werden muss. Dazu gab es erst mal eine Bestandsaufnahme:
Somit stand fest, das Dach muss neu! Die Stützbalken auf denen die Hütte steht sind vergammelt und müssen erneuert werden, die Eingangstür ist zu hoch und zu schmal und muss verbreitert werden (damit der Rasenmäher später auch da rein fahren kann) und natürlich muss die Hütte abgeschliffen und neu gestrichen werden.
Da der Eingang modifiziert werden sollte, mussten wir nach den Brettern, passend zu den bereits verbauten, suchen um hier einige austauschen zu können, ohne alles neu aufzubauen. Nach dem Ausmessen und einigen Recherchen im Internet hatten wir herausgefunden, dass es sich um Blockhausprofile mit den Maßen 96 x 19 mm handelt. Die man zwar nicht so einfach findet aber zum Glück noch kaufen kann. Für das Dach hatten wir uns überlegt, dieses mit richtigen Dachziegeln einzudecken, um die Optik nochmal um einiges aufzuwerten. Alleine die Tatsache, dass es eigentlich „nur“ für den Rasenmäher gedacht war, hat es noch reizvoller gemacht, die Hütte richtig edel aussehen zu lassen. Nur das Beste für den Mäher! Also haben wir im Internet bei eBay Kleinanzeigen nach Dachziegeln in unserer Nähe gesucht und auch tatsächlich genügend für Lau direkt am Wohnort gefunden. Man muss auch mal Glück haben! Um die benötigte Anzahl zu ermitteln haben wir einfach einen Dachziegel vermessen und mit der vorhandenen Dachgröße ausgerechnet wie viele wir benötigen.
Die Restauration
Der erste Schritt des Umbaus war der Abriss des sanierungsbedürftigen Dachs. Die Hütte sollte nämlich für den Einsatz als Mährobotergarage auch ihren Standort wechseln und dafür war jede Gewichtsreduktion sehr hilfreich. Wir wollten die Hütte nämlich gern als Ganzes zum neuen Standort transportieren, ohne sie vollständig zu zerlegen.
Nachdem die Gewichtsreduzierung erledigt war, konnten wir uns Gedanken darüber machen, wie wir die Hütte an den anderen Standort transportieren. Die Hütte war definitiv immer noch zu schwer um sie einfach zu tragen. Und der andere Standort war leider auch nicht nur 3 Meter entfernt. Also doch auseinanderbauen? Wir haben noch ein wenig überlegt und dann war uns eingefallen, dass wir noch ein paar Rundpfosten aus Holz und Metall hatten, auf denen man die Hütte evtl. im Ägypter-Style bis zu dem anderen Standort rollen könnte. Das haben wir dann tatsächlich ausprobiert. Also haben wir die Hütte etwas angehoben und nach und nach die Rundpfosten drunter gelegt.
Beim Rollen mussten wir alle knapp 50 cm den hintere Rundpfosten der dann frei lag vorne wieder unter die Hütte legen, damit wir weiter rollen konnten. Auf diese Art und Weise hat es aber geklappt die Hütte ca. 15 Meter durch den Garten an ihren neuen Standort zu bewegen. Am neuen Standort angekommen, mussten wir dann die Stützbalken unter der Hütte erneuern. Dazu haben wir die Hütte mit einer Holzstütze nach oben gedrückt, so dass die Balken unter der Hütte zum Austauschen zugänglich waren.
Dann konnten wir die Stützbalken austauschen und die Hütte wieder fest auf dem Boden abstellen. Als nächstes haben wir dann die auszutauschenden Blockhausprofile an der Front entfernt, da der Eingang ja eine ganze Ecke niedriger werden sollte. Des Weiteren haben wir den Eingang mit der Stichsäge auf die gewünschte Breite für den Rasenmäher angepasst.
Nun konnten wir die neuen Blockhausprofile anbringen und das Dach neu aufbauen. Für die Unterkonstruktion des Dachs haben wir Rauspund (stabile Nut- und Federbretter) verwendet, welche wir an die zum Glück noch brauchbare, vorhandene Lattenkonstruktion anschrauben konnten. Zu dem Zeitpunkt sah die Hütte dann so aus:
Damit waren die grundsätzlichen Sanierungsarbeiten bis auf das Dachdecken schon abgeschlossen. Tja wie deckt man ein Dach? Sowas hatten wir vorher auch noch nie gemacht und mussten uns deshalb erstmal schlau machen. Dazu haben wir die Internetseite des Dachziegelherstellers zurate gezogen. Hier haben wir tatsächlich Anleitungen zum Verlegen, sowie die benötigten Maße zum Anbringen der Dachlatten gefunden. So haben wir zwischendurch auch mal wieder was neues gelernt.
Bevor es nun also mit dem Dachdecken losgehen gehen konnte, mussten wir noch die Trägerlatten, welche die Ziegel später tragen, anbringen (die Maße haben wir den Herstellerangaben auf der Internetseite entnommen und vorher nochmal mit Latten und Dachziegeln auf dem Rasen ausgetestet) und das Dach mit einem Bitumenanstrich wetterfest versiegeln. Nach dem der Anstrich getrocknet war, haben wir dann begonnen die Dachziegel zu verlegen.
Als die Dachziegel vollständig verlegt waren, haben wir ein farblich passendes Firstblech angebracht und den Giebel mit Brettern verkleidet, welche wir mit Wetterschutzfarbe in anthrazit*(Werbung) gestrichen haben. Außerdem haben wir die gesamte Hütte einmal grob mit unserem Exzenterschleifer*(Werbung) angeschliffen, um ihr mit weißer Wetterschutzfarbe*(Werbung) einen frischen Anstrich zu verpassen. An der unteren Kante der Hütte haben wir farblich zum Giebel passend gestrichene Bretter als Sockelleisten angebracht, um den Hohlraum unter der Hütte zu verkleiden. Somit war die grundsätzliche Restauration abgeschlossen!
Bau einer Auffahrrampe für den Mähroboter
Damit der Boden der Hütte nicht feucht wird und gammelt, muss Luft unter dem Boden zirkulieren können. Deshalb haben wir die Hütte auf Balken gestellt und nicht direkt auf den Boden. Somit ist der Eingang der Hütte nicht ganz ebenerdig und wir mussten noch eine Auffahrrampe für den Mähroboter bauen. Die Rampe an sich haben wir aus Resten der Nut- und Federbretter gebaut. Zuerst haben wir die Maße bestimmt, dann Bretter zugesägt und diese später mit Stützlatten für mehr Stabilität auf der Unterseite zusammengeschraubt.
Nun wollten wir die Rampe im Dunkeln gerne beleuchten. Dafür hatten wir uns diese in den Boden einbaubaren Solarleuchten*(Werbung) gekauft, welche nun noch in die Auffahrrampe eingebaut werden mussten.
Den Einbau haben wir mit unserer Oberfräse*(Werbung) realisiert. Dazu haben wir zuerst die Stellen markiert, an denen die Leuchten eingebaut werden sollten. Anschließend haben wir mittig an die Stellen, an denen später die Leuchten sitzen sollten, Löcher gebohrt und dann mit dem Zirkel an der Oberfräse die Form der Leuchten ausgefräst. Wir haben dabei schrittweise die Tiefe des Fräsers runter gestellt bis wir auf der Richtigen tiefe waren damit die Leuchten später nicht überstehen.
Die Solarleuchten haben wir einfach nur in die Löcher gesteckt/gelegt und nicht weiter befestigt, da sie sauber passen und nicht verrutschen können. Anschließend haben wir die Rampe mit Wetterschutzfarbe gestrichen und zusätzlich mit Aluminium-Winkelprofilen an den Kanten optisch aufgewertet und Wetter- und Stoßfest gemacht (ein Bild davon findest Du weiter unten bei der fertigen Mährobotergarage).
Noch ein kleines Extra für die Mährobotergarage
Wenn der Automower schon sein eigenes kleines dekadentes Haus bekommt, dann richtig. Also haben wir uns als kleines Design-Highlight überlegt, ein großes Namensschild an der Hütte zu befestigen. Nach einigen Überlegungen hatten wir die Idee, dazu ein Massivholzbrett mit Rinde zu verwenden, auf welchem der Name mit einem Lötkolben eingebrannt werden sollte. Eine Schablone für die Lötkolben-Brandmalerei haben wir dazu am Computer erstellt. Dazu haben wir einfach verschiedene Schriftarten in einem Textdokument ausprobiert, bis uns eine gefallen hat, den Namen damit in ausreichend großer Schriftgröße geschrieben und das Dokument dann ausgedruckt. Die Größe muss je nach Bedarf angepasst werden. Je nach Größe kann so ein Ausdruck dann auch mal 6 oder 7 Seiten groß sein. Diese Seiten haben wir dann mit Tesafilm passend aneinander geklebt und die fertige Schablone mit Tesa-Krepp auf der Massivholzplatte fixiert. Zum Übertragen der Konturen haben wir diese einfach mit einem Bleistift bei kräftigem Druck nachgemalt, damit sich die Form in das Holz darunter drückt. Dann haben wir die Schablone entfernt und die durchgedrückten Konturen mit Bleistift auf dem Holz ganz leicht nachgemalt. Nachdem die Form dann auf das Holz übertragen war, konnten wir mit dem Einbrennen des Namens mit dem Lötkolben beginnen. Wobei hier anzumerken ist, dass man am besten vorher mit einem Teststück des selben Holzes und dem Lötkolben ein paar Übungen durchführt. Zum Einen um die richtige Temperatureinstellung für den Lötkolben zu finden und zum Anderen um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie fest man mit dem Lötkolben aufdrücken darf und wie schnell oder langsam man die Linien fahren muss, damit das gewünschte Farbergebnis zustande kommt. Diese Tests vorher sind wirklich zu empfehlen, wenn man noch keine Erfahrungen mit Lötkolben Brandmalerei gemacht hat (war bei uns der Fall) und sie haben uns deshalb echt geholfen.
Auch wenn das auf den Bildern gar nicht so viel aussieht, dauert es tatsächlich eine ganze Weile um diese Konturen in das Holz zu Brennen. Hier ist also ein wenig Geduld gefragt. Nach ca. 1,5 Stunden sah das Schild ungefähr so aus:
Nach einigen mühsamen Stunden (ca. 3 – 4) war das Namensschild dann endlich fertig! Aber wir denken, die Mühe hat sich gelohnt (Das Endergebnis siehst du unten bei der fertigen Hütte). Vor dem Anbringen an die Hütte haben wir das Schild noch mit Holzöl behandelt, um es vor Verwitterung zu schützen.
Die fertige Mährobotergarage
Nun mussten wir also nur noch die Auffahrrampe an die Hütte bauen und das Namensschild anbringen, um das Projekt zu vervollständigen. Die fertige Hütte sah dann so aus:
Nachdem im wahrsten Sinne des Wortes Gras über die Sache gewachsen war, konnte unser Mähroboter (Automower 415x) namens Krauti dann auch endlich seine Arbeit aufnehmen und in sein neues zu Hause einziehen. Seitdem arbeitet er seine Miete fleißig bei uns ab. Hier ein ganz kurzes Video davon, wie er „nach Hause“ fährt 😉