Koi Aufzucht – Die Entwicklung unserer kleinen Koibabys von Woche 7 bis Woche 17

Teichbau, Koi und Garten

Koi Aufzucht – Die Entwicklung unserer kleinen Koibabys von Woche 7 bis Woche 17

Nachdem wir in unserem Beitrag „Koi Aufzucht – Vom Laich bis zum Schlüpfen und die Koi Entwicklung der ersten 7 Wochen“ vor knapp zehn Wochen veröffentlich haben, wollen wir Euch nun an dieser Stelle die Fortsetzung mit der weiteren Entwicklung der kleinen zeigen.

Umzug der Koibabys in ein größeres Becken
Mit der Zeit sind die kleinen Koibabys natürlich gewachsen. In der Zwischenzeit hatten wir sowieso schon einen zweiten kleinen Teich gebaut, wie in unserem Beitrag „Einen kleinen Teich als Biotop selber bauen – Ein Biotop anlegen“ ausführlich beschrieben. Dieser ist tatsächlich eigentlich ausschließlich als Biotop gedacht, musste nun aber zwischenzeitlich als übergangsweiser Lebensraum für unsere Babykoi herhalten. Nachdem die kleinen einige Wochen in dem Holzbecken verbracht haben und dort fleißig gewachsen sind, durften sie dann umziehen in unseren neuen kleinen 2500 Liter Teich. Natürlich haben wir auch einen neuen kleinen Filter inkl. UVC-Lampe gekauft, mit dem der Teich nun gefiltert wird solange die kleinen darin leben. Der Teich erfüllt eigentlich alle Anforderungen an einen möglichst natürlichen Teich. Er ist voll mit Pflanzen, Lavamulch als Pflanzsubstrat und auch voll mit Fadenalgen, aber die Wasserwerte sind mittlerweile super 0 Nitrit, 0 Nitrat (Nitritpeak haben wir schon hinter uns), und die jungen Koi sind glücklich. Somit verzichten wir in diesem Fall auf den „klassischen Koiteich“, denn Hauptsache es geht den kleinen gut und sie haben erstmal ein zu Hause bis sie groß genug sind zum Ausziehen.

Probleme mit dem Fischreiher am Babyteich
Es ging den kleinen sehr gut, bis unsere Überwachungskamera*(Werbung) gezeigt hat, wie der Fischreiher sich tatsächlich schon über diese kleinen Koi hergemacht hat. Zu dem Zeitpunkt waren sie ca. 12 Wochen, also 3 Monate alt. Ich muss gestehen, dass wir wirklich nicht damit gerechnet hatten, dass der Reiher sich schon über so kleine Fische hermacht und deshalb auch bis dahin noch keine Schutzmaßnahmen ergriffen hatten.  Aber seht selbst:

Der Fischreiher auf Babykoi-Jagd 🙁

Man sieht in dem Video wie er erst in den kleinen Teich springt und wie er anschließend einen kleinen Koi frisst. Da der Reiher vorher durch feuchten Rasen gelaufen ist, hat er einen Fußabdruck hinterlassen. Wirklich faszinierend was für riesige Füße so ein Fischreiher hat!! Seht selbst:

Der Fußabdruck des Fischreihers

In dem Bild ist rechts der Fußabdruck des Reihers neben meiner Hand zu sehen! Nachdem das Reiherproblem uns nun also bekannt war, haben wir sofort ein Teichnetz*(Werbung) über den Teich gespannt, damit der Reiher keine Chance mehr hat. Seitdem haben wir (bzw. die kleinen Koi) Ruhe. Wir hatten letztes Jahr bereits Probleme mit dem Fischreiher an unserem großen Teich, was Ihr in diversen Beiträgen von uns in der Kategorie Teichpflege nachlesen könnt. Leider sind bei der oben im Video gezeigten Aktion einige Babykoi vom Fischreiher gefressen worden, aber die restlichen haben sich seitdem weiter gut entwickelt.

Entwicklung der kleinen Koi bis zur 17. Woche (knapp 4 Monate)

Alles in Allem kann man sagen, dass sie ihre Größe in der Zeit nochmal knapp verdoppelt haben, wenn man sich an den größeren Koi orientiert. Sicherlich wird das nicht für alle einzelnen Koi zutreffen aber im Groben und Ganzen schon.

Nachdem wir in der Anfangszeit mit sehr kleinem Futter und später dann auch mit Frostfutter wie Artemia, Mückenlarven, Daphnien etc. gefüttert haben, sind wir dann umgestiegen auf kleines Koifutter*(Werbung) mit einem Durchmesser von 2mm, was die meisten der Koibabys schon gut fressen konnten. Zusätzlich haben wir klein gekrümelte Mehlwürmer*(Werbung) und Seidenraupen*(Werbung) mit verfüttert, womit eine gute Proteinzufuhr für das Wachstum bei den warmen Temperaturen gewährleistet war. Außerdem hatten dadurch auch die kleinsten langsamer gewachsenen Koi, für die die 2mm Pelltes noch zu groß waren, eine gute Nahrungsquelle.

Hier mal ein paar Aufnahmen, die wir mit unserer wasserdichten GoPro Kamera aufgenommen haben (ich würde sie hier ja gerne verlinken, aber da es sich bei der Kamera um ein älteres GoPro HERO Session Modell handelt und es diese leider nicht mehr zu kaufen gibt, verlinke ich hier ein aktuelleres Modell mit sicherlich viel besserem Bild. GoPro HERO 11 Black*(Werbung)). So, hier nun die Bilder von den Babykoi:

Ein paar Unterwasserfotos von den Babykoi

Hier kann man schön sehen, dass die kleinen nicht nur an Größe, sondern auch an Farbe zugelegt haben. Bei vielen ist sowohl die Farbe als auch die Zeichnung viel deutlicher geworden im Verlauf der letzten zwei Monate. Bei vielen kann man jetzt schon mit dem Varietäten raten beginnen 😉 Bei einigen kann man schon eindeutig erkennen um was für eine Varietät es sich handelt. Es sind aber auch noch viele kleine Koi dabei, wo wir bis jetzt noch nicht wissen was daraus mal werden könnte und einige wo man lediglich schon eine Ahnung hat wo es drauf hinauslaufen könnte, aber noch nicht sicher sein kann. Hier noch ein Einzelbild (ebenfalls mit der GoPro Kamera unterwasser aufgenommen):

Babykoi nach ca. 17 Wochen

Auffällig ist generell aber, dass wahnsinnig viele verschiedene Varietäten dabei sind, was vermutlich daran liegt, dass viele verschiedene Koi am Laichvorgang beteiligt waren und es damit zu einer enormen Vielfalt beim Nachwuchs gekommen ist. Es scheinen tatsächlich sogar vereinzelt Doitsu Koi dabei zu sein. Bei den eindeutigen Färbungen sind definitiv Shusui, Sanke, Showa, Kohaku, Soragoi, Yamabuki, Shiro Utsuri, Benigoi und vieles mehr dabei. Hier noch ein paar stark vergrößerte Bilder von einzelnen Koi:

Zufällige Einzelaufnahmen von Koibabys

Hier ist natürlich nur eine winzige und wirklich zufällig ausgewählte Auswahl der kleinen Koi zu sehen. Dabei ist im Bild oben links ein Fall wo es noch nicht ganz eindeutig ist, ob es vielleicht ein Ochiba wird oder eher in Richtung Kujaku geht. Im Bild oben rechts ist ein ganz außergewöhnlicher Koi zu sehen, der bisher zitonengelb gefärbt und nur einzeln wild beschuppt ist. Hier wird vermutlich keine ernstzunehmende Varietät draus entstehen. Schönheit liegt ja aber bekanntlich im Auge des Betrachters und wir werden sicherlich auch einen Liebhaber für dieses Tier in unserem Freundeskreis finden. Ansonsten sehen wir hier noch einen Kohaku in der Mitte und zwei Showa (zweite und dritte Reihe jeweils rechts), wobei der untere vermutlich ein Doitsu ist.

Missbildungen bei Koinachwuchs

Es gibt natürlich nicht immer nur positives zu berichten. Auch die negativen Dinge (die normal sind und dazu gehören) sollen hier erwähnt werden. Bei der Aufzucht von Koilaich kommt es zwingend immer auch zu missgebildeten Koi. Wie beim Menschen auch, werden einfach nicht 100 % der Babys kerngesund und wenn man bedenkt wie viele tausende von Eiern beim Laichvorgang abgelegt werden, dann ist es nicht verwunderlich, dass da auch einige missgebildete Koi mit dabei sind. Auch bei uns sind einige Kandidaten dabei, die wir noch ausselektieren und einschläfern müssen, weil sie sonst nicht gesund groß und alt werden können. Viele solcher Missbildungen bemerkt man vielleicht gar nicht, weil sie schon sehr früh sterben und gar nicht erst groß werden und manche Missbildungen würde man erst sehr spät bemerken (wenn die Koi groß und die Missbildungen offensichtlich sind), wenn man nicht ab uns zu mal mit der Unterwasserkamera nach dem rechten schauen könnte. Hier mal ein paar typische Fälle von Missbildungen bei Koi, die wir auch bei uns gefunden haben und Euch somit zeigen können:

Einige Missbildungen bei unserem Koinachwuchs

Wie geht es weiter mit dem Koinachwuchs?

Wie soll es nun mit den kleinen Koibabys bei uns weitergehen? Wir haben zwar schon einige Interessenten aus dem Freundeskreis um Koi unterzubringen, allerdings haben wir uns dafür entschieden, dass die Kleinen den ersten Winter noch hier bei uns verbringen sollen. Zum Einen können sie dann noch ein bisschen Wachsen, um das Risiko, dass sie versehentlich von den großen Koi gefressen werden zu minimieren und zum Anderen wird so ggf. noch alles an Nachwuchs was zu schwach ist von der Natur ausselektiert. Sobald die Wassertemperaturen nächstes Jahr dann konstant über 15-16 °C liegen, können einige der kleinen dann zu Freunden in ein neues zu Hause ziehen und ein kleiner Teil natürlich zu uns in den großen Koiteich. Irgendwie sind sie einem ja doch ans Herz gewachsen und man muss einfach ein paar davon behalten und großziehen um zu sehen was aus ihnen mal wird.

Weiteres zur Koientwicklung wird es definitiv in weiteren Beiträgen geben, die wir hier zu gegebener Zeit verlinken werden. Es bleibt auch einfach zu spannend um an dieser Stelle damit aufzuhören über ihre Entwicklung zu berichten. Also bleibt dran.

Habt ihr selber vielleicht auch Koinachwuchs und spannende Entwicklungen beobachtet? Dann lasst uns einfach einen Kommentar da. Wir sind immer gespannt auf ähnliche Projekte und Erfahrungen.

 

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