Neuzugänge in unserem Koiteich

Teichbau, Koi und Garten

Neuzugänge in unserem Koiteich

Koi Neuzugänge

In diesem Artikel wollen wir euch ein paar unserer Neuzugänge zeigen und euch erzählen wie wir zu den Fischen gekommen sind.

Die Geschichte beginnt mit einem Zwiespalt…

Wie das manchmal so ist, hört man über 1000 Ecken, dass ein Koiteich traurigerweise verschwinden soll und deshalb Koi abgegeben werden müssen. So nun auch in diesem Fall. (Achtung kompliziert…) Ein Freund des Chefs von unserer Freundin, will seinen Teich aufgeben. Dieser Freund, Heiko, liebt seinen Teich und die Koi eigentlich sehr! Aber warum dann abgeben? Im Leben gibt es manchmal Umstände denen man einfach nachgeben muss. Heiko ist Großvater geworden und möchte nicht riskieren, dass dem kleinen Nachwuchs an seinem Teich etwas zustößt. Und da für ihn ein Zaun oder eine ähnliche Absicherung nicht in Frage kommt sollen nun sowohl die Fische als auch der Teich gehen.

In diesem Teich schwimmen 10 Koi die untergebracht werden wollen. Unsere Freundin hat uns also gefragt ob wir noch Interesse an “großen“ Koi hätten. Die Fische seinen so um die 40-60 cm. Ein paar wollte sie selbst haben und ein paar wären dann noch übrig. Sie schickte uns also Bilder von den Fischen.

Diese Koi sind also abzugeben

Diese Bilder hat unsere Freundin uns geschickt und gefragt ob wir Interesse hätten.

Schnell wird klar, JA!, Interesse haben wir auf jeden Fall, denn da schwimmt ein Hi Utsuri und wir sind schon lange auf der suche nach einem! Außerdem ist da auch noch ein Koi der von meiner Frau liebevoll Teufelsfisch genannt wird (vermutlich ein Aka Matsuba Ogon?), so einen wollte meine Frau schon immer haben! Also JA! wir sind dabei und helfen natürlich beim abfischen!

Wie transportiert man große Koi?

Von kleinen Koi kennt man das ja, ab in die Tüte, ein bisschen Sauerstoff dazu, den Beutel dann am besten noch in einen Karton und ab geht die Reise. Aber wie macht man das jetzt bei größeren Fischen? Vor allem wenn man keine Sauerstoffflasche griffbereit hat? Also erstmal schlau machen wie das am einfachsten zu bewerkstelligen ist.

Gedacht haben wir zuerst an irgendwelche Kisten, so wie Maurerkübel mit Deckel eben. Aber gibt es welche, die man Wasserdicht verschließen kann ohne das ganze Wasser später im Auto zu haben? So richtig fündig geworden sind wir hier nicht. Nur Kisten die nicht dicht sind bekommt man ohne ende. Da die Koi allerdings ca. 60km weit transportiert werden mussten, war uns das zu heikel.

So sind wir wieder bei Tüten gelandet. Es gibt sehr große Transport-Tüten für große Koi zu kaufen. Super! Also machen wir das doch so wie der freundliche Händler im Koi-Laden. Wasser in die Tüte, Fisch rein, aber Moment… da war wieder das Problem mit dem Sauerstoff… Ich meine klar, wir könnten die Tüten einfach mit normaler Luft füllen, z.B. mit unserer Belüfterpumpe*(Werbung) kann man sowas machen. Und da die Koi ja nur ca. 60km weit transportiert werden mussten sollte das doch reichen, oder etwa nicht? Jetzt kam uns der Gedanke, was ist, wenn wir lange brauchen um die Fische aus dem Teich zu holen und der erste Fisch dann schon 3-4 Stunden in dem Beutel auf seinen Weitertransport wartet? Reicht das dann auch noch mit der normalen Luft im Beutel aus?

Weitere Suche ergab ein Set aus Beuteln und eine sogenannte O2 Transporthilfe*(Werbung) für Fischtransporte. Mit Hilfe dieser Sauerstofflösung sollte es angeblich problemlos möglich sein Koi 6 Stunden lang zu transportieren. Keiner von uns hatte Erfahrung damit, aber wir wollten der Sache jetzt einfach mal eine Chance geben. Dazu haben wir dann noch stabile Gummibänder*(Werbung)zum verschließen der Beutel besorgt.

Also das geplante Vorgehen sah nun wie folgt aus: Wasser in die Beutel, die Sauerstofflösung dazu, den Koi rein und dann den Beutel noch mit der Belüfterpumpe aufblasen. Der Plan stand also schonmal!

Der Tag des Abfischens

So kam also der besprochene Samstag an dem wir die Fische holen wollten. Wir standen nun am besagten Teich und die Koi kamen sofort zum Rand. Sie wurden schon seit einiger Zeit nicht mehr gefüttert, was für den Transport bekanntlich von Vorteil ist. Kurz wurden noch die Wasserwerte mittels JBL ProScan Streifentest*(Werbung) gemessen (um Unterschiede zu unserem Teichwasser festzustellen und so zu große Sprünge bei wichtigen Wasserwerten wie pH, KH und GH zu vermeiden) und schon konnte es losgehen.

Die ersten 2-3 Fische ließen sich beinahe Problemlos fangen. Einer ganz besonders, da dieser seit einigen Tagen Krankheitssymtome zeigte und schon fast nurnoch senkrecht im Wasser stand. Auch beim Schwimmen gab er eine schlechte Figur ab, er war mehr am taumeln als alles andere. Dieser Sanke der mittlerweile auch seine Farbe verloren hatte kam definitiv in Quarantäne! Dieser Koi fing auch sofort beim umsetzen in die Tüte an zu bluten. Nicht so, wie es bei Koi unter Stress bekannt ist in den Kiemen, sondern einfach so auf der Haut. Wir haben fleißig weiter gefangen und eingetütet.

Einige bereits für den Transport fertig verpackte Koi

Hier liegen die Fische in den Beutel und warten auf den Weitertransport. Der Schirm rechts im Bildschützt vor der Sonne.

Die vorher geplante Vorgehensweise mit dem Eintüten der Fische hat prima funktioniert! Aber wie das nunmal in Teichen so üblich ist, wirbelt man beim Keschern natürlich immer einiges an Dreck auf. So kam es, dass wir nach kürzester Zeit also nichts mehr im Wasser sehen konnten und wir deshalb von nun an mit den Keschern erfolglos blieben. Zum Glück hatte unsere Freundin ihr Schleppnetz dabei. Damit konnten wir die Fische dann zusammentreiben und relativ einfach keschern. Darüber hinaus waren auch Badesachen im Gepäck. So konnte unsere Freundin mit Ihrem Lebensgefährten in den Teich gehen, das Netz von dort aus schön führen und sicherstellen, dass kein Fisch irgendwo entweichen kann. Trotzdem waren die Biester in Notsituationen Kampfbereit und ich habe selten einen Koi so hoch springen sehen wie an diesem Tag. Vor allem der Hi Utsuri ist ein Meister des Versteckspiels. Trotz mehrfachem durchziehen des Schleppnetzes und peinlich genauem aufpassen das er nicht entwischt, konnten wir ihn über einen langen Zeitraum nicht einfangen. Wir waren dann schon drauf und dran die Aktion erstmal zu beenden und zu einem späteren Termin nochmal zu kommen um den letzten verbliebenen Koi zu holen, als er dann quasi durch Zufall doch noch im Schleppnetz landete und wir ihn in eine Tüte überführen konnten. Alles in allem hat die ganze Fangaktion alleine ca. 3,5 Stunden gedauert. Da wir die Koi nicht unnötig lange in den Beuteln lassen wollten haben wir uns auch schnell auf den Weg gemacht um die Fische in ihr neues Heim zu bringen. 5 sollten zu uns und 5 zu unserer Freundin. Für den Weg wurden die Beutel mit den Fischen im Auto noch mit Decken abgedeckt. Koi sind bei Dunkelheit entspannter und leiden nicht so unter Stress.

Quarantäne und Untersuchungen

Zuhause angekommen haben wir die Fische in das vorher aufgestellte Quarantäne-Becken*(Werbung) verfrachtet. Dort schwammen sie dann erstmal in 50% ihres gewohnten Wassers und 50% von unserem Teichwasser. Hier durften die 5 sich dann von der fahrt erholen während wir kurz was essbares gesucht haben. 🙂 Anschließend haben wir nochmal für ein bisschen Stress gesorgt, um zumindest ein paar Abstriche zu nehmen und unter dem Mikroskop zu untersuchen. Die Fische waren absolut Frei von jeglichen Parasiten oder Würmern, da war absolut nix. Des Weiteren haben wir die Fische auf Verletzungen durch das Fangen und andere Auffälligkeiten am Körper untersucht. Bis auf bei dem Hi Usturi, der ein Stück seiner Schwanzflosse eingebüßt hatte (die Verletzung wurde natürlich umgehend behandelt), war nichts verdächtiges zu erkennen. Hier sind unsere Neuankömmlinge im Quarantäne-Becken

Unseren neuen Koi im Quarantänebecken

Nur den Kranke Fisch, der zu unserer Freundin sollte, hat die Tortur der Reise nicht gut verkraftet. Er verstarb leider schon auf dem Weg ins neue Heim. Auch bei diesem nun toten Fisch haben wir dennoch einen Abstrich genommen und in die Kiemen geschaut. Die Kiemen waren völlig ok. Auch der Kiemenabstrich ziegte nichts nennenswertes. Aber im Hautabstrich zeigten sich extrem viele Würmer! Auch ein paar Trichodina waren zu finden, allerdings nicht besorgniserregend viele. Ein paar sind ja schließlich normal! Keine Ahnung warum die anderen Fische dann überhaupt nichts hatten… Auch bei unserer Freundin sahen die restlichen 4 Koi sehr gut aus.

Und jetzt kommt etwas bei dem sich bei einigen sicherlich die Nackenhaare aufstellen! Da wir die Neuankömmlinge für gesund befunden haben, wurden sie noch am selben Abend in unsere Teiche entlassen! Einige Leute machen ja einen riesigen Aufwand wenn es darum geht die neuen Fische in seinen Teich einziehen zu lassen. Ich habe schon Geschichten gelesen von 8-12 Wochen Quarantäne! Und mit Langsam an das neue Wasser gewöhnen. Ja dieser Aufwand hat sicherlich seine Daseinsberechtigung! Wenn es bei uns um Fische für viele tausend Euro ginge würde ich das vermutlich auch so machen. Da das bei uns aber nicht der Fall ist, handeln wir relativ schmerzbefreit. Auch bei den kleinen die wir gelegentlich neu geholt haben, haben wir es genau so gemacht. Die neuen haben sich schnell eingelebt und die alte Belegschaft kam gut damit zurecht!

Welche Varietäten sind bei uns eingezogen?

Jetzt seid Ihr gefragt! Wir haben 5 Fische bekommen bei denen wir uns teilweise mit den Varietäten nicht zu 100% sicher sind. Den Sanke haben wir schonmal identifiziert.

Sanke

Einen Hi Utsuri haben wir auch erfolgreich selbst zuordnen können. Aber bei dem Fisch unter dem Hi Utsuri im folgenden Bild sind wir uns nicht sicher. Unserer Meinung nach müsste es sich entweder um einen Ki Matsuba Ogon oder um einen Kin Matsuba handeln…

Hi Utsuri und Kin Matsuba?!

Bei den nächsten beiden wird es schon komplizierter. Wir sind der Meinung, dass es sich, bei dem rechten, ziemlich sicher um einen Aka Matsuba Ogon (der Teufelsfisch meiner Frau) handelt. Bei dem linken haben wir gar keine Ahnung welcher Varietät er zuzuordnen sein könnte. Lasst gerne mal einen Kommentar da wenn Ihr schlauer seid als wir!

Aka Matsuba und ???

So sind diese Koi also zu uns gekommen. Wir haben mit Heiko noch abgemacht, dass er seine Fische jederzeit gerne besuchen darf wenn er möchte und wir möchten uns an dieser Stelle nochmal bedanken, dass er uns sein Vertrauen geschenkt hat, dass wir uns liebevoll um seine geliebten Koi kümmern werden.

 

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