Walnüsse ernten und trocknen – Bau eines Trocknungsregals für Walnüsse
Wir haben zwar schon länger einen riesigen, zwischen 50 und 60 Jahre alten Walnussbaum in unserem Garten, aber dieses gibt es besonders viele Walnüsse zu ernten. Mit unseren paar Obst- und Bäckerkisten zum trocknen wie in den letzten Jahren kommen wir dabei keinesfalls hin. Deshalb haben wir uns spontan überlegt, einen bzw. sogar zwei Trocknungsregale für die Walnüsse selber zu bauen. Wie wir das gemacht haben, zeigen wir Dir in diesem Beitrag.
Grundsätzliches zum Ernten und Trocknen von Walnüssen
Da ein einziger Walnussbaum große Mengen von Walnüssen tragen kann, die man gar nicht alle direkt nach der Ernte essen kann, müssen die Walnüsse irgendwie lagerfähig gemacht werden. Dazu müssen sie zwangsläufig gut getrocknet werden, da sie sonst sehr leicht anfangen zu schimmeln und schimmelige Walnüsse sind nicht nur ungesund, sondern sogar gesundheitsgefährdend, da sie Mykotoxine wie z. B. Aflatoxine enthalten.
Die Ernte der Walnüsse erfolgt vom Boden. Sie werden nicht gepflückt, sondern die vom Baum heruntergefallenen Nüsse werden vom Boden aufgesammelt. Die Zeit dafür erstreckt sich von ca. Mitte September bis Ende Oktober, wobei man die Nüsse täglich aufsammeln sollte, damit sie keine unnötige zusätzliche Feuchtigkeit aufnehmen und/oder anfangen zu schimmeln. Beim Aufsammeln der Nüsse sollten beschädigte oder leicht geöffnete Nüsse direkt aussortiert werden. Ein weiterer guter Tipp ist das Tragen von Handschuhen beim Aufsammeln der Walnüsse, da die Außenhülle Gerbsäuren enthält, welche die Finger braun färben können (was auch nicht einfach so mit Hände waschen zu entfernen geht). Alle gesammelten Nüsse sollten frei von Resten weichen Außenhülle sein, wobei sie ggf. mit einer Bürste gesäubert werden können.
Die Trocknung von Walnüssen ist optimal bei einer Temperatur um 20 °C, es geht natürlich auch etwas kühler im Heizungskeller oder auf einem gedämmten Dachboden. Wichtig bei der Trocknung ist, dass die Walnüsse in nur einer einzigen Schicht liegen und nicht in mehreren Schichten z. B. in einem Korb. Des Weiteren sollte der Raum in dem die Trocknung der Walnüsse erfolgt gut durchlüftet sein, damit sich keine hohe Luftfeuchtigkeit bilden kann. Man kann Walnüsse auf Zeitungspapier ausgebreitet, in Obstkisten oder auch auf Holzrahmen mit Gittern trocknen. Die gesamte Trocknungszeit beträgt ca. vier bis acht Wochen (je nachdem wie Feucht die Nüsse beim Aufsammeln z. B. durch Regenwetter waren und natürlich auch abhängig von den Trocknungsbedingungen). Die Lagerung von fertig getrockneten Walnüssen kann in gut durchlüfteten Bäckerkisten, Obstkisten oder aber auch in hängenden Kartoffelsäcken erfolgen. Gut getrocknete und anschließend richtig gelagerte Walnüsse sind ungefähr ein Jahr lang haltbar. Schön und gut, aber wie trocknet und lagert man große Mengen von Walnüssen? So viel Platz hat kaum jemand am richtigen Ort, denn eine große Walnussernte braucht viele Quadratmeter Platz. Deshalb haben wir uns zum Bau von Trocknungsregalen für die Walnüsse entschieden.
Idee und Planung
Wie oben beschrieben ist der Hauptgrund, aus welchen die Idee Trocknungsregale für Walnüsse zu bauen entstanden ist, der Platz. Dieses Jahr wirft unser Walnussbaum gefühlt unendlich viele Nüsse zu Boden. Seit einer Woche sammeln wir täglich zwischen 1,5 und 3,5 10 Liter Eimer voller Nüsse auf und es ist noch kein Ende in Sicht. Die Trocknung in ein paar Bäckerkisten und Obstkisten scheint hier also zwecklos. Deshalb kam uns die Idee eine Art Regal oder Schrank zu bauen, welcher im Prinzip aus mehreren Einschüben (Holzrahmen mit Gittern) übereinander zum Lagern und Trocknen der Nüsse besteht. Die Grundüberlegung war dann möglichst viele Einschübe in der Größe von 1 m x 0,50 m übereinander zu bauen. Grob geschätzt haben wir einen Bedarf von 16 dieser Einschübe, was dann einer gesamten Trocknungsfläche von 8 m² entspricht.
Bau des Trocknungsregals
Wir wollten den Bau des Regals so simpel wie möglich halten. Wir haben wie oben bereits erwähnt 16 Einschübe gebaut, wobei das Baumaterial für den Rahmen aus einfachen Latten mit dem Maß 24 x 48 mm besteht.
Die Gitter der Einschübe haben wir aus diesem Panzervlies*(Werbung) angefertigt. Als erstes haben wir die Rahmen für die Einschübe gebaut. Für 16 Einschübe haben wir jeweils 32 Latten in einer Länge von 50 cm und 32 Latten in einer Länge von 95,2 cm zugesägt (1 Meter abzüglich 2 mal die 24 mm Lattenstärke) und diese dann anschließend mit 4 x 40 Schrauben*(Werbung) zu einem Rahmen verschraubt. Für sämtliche Schraubarbeiten haben wir unseren Makita Akkuschrauber*(Werbung) verwendet, da dieser zwei 18 Volt Akkus dabei hat, welche mit dem beiliegenden Ladegerät auch superschnell (ca. 20 bis 30 Min.) wieder voll aufgeladen werden. Bei der Menge an Latten die zu verschrauben waren, definitiv empfehlenswert. Auf jeden Fall muss man vor dem Verschrauben vorbohren, damit die Latten nicht einreißen! Für das Gitter haben wir pro Einschub einfach 50 cm vom Panzervlies von der 1 Meter breiten Rollte abgeschnitten. Hier ein Bild von einigen zugeschnittenen Panzervlies-Gittern:
Das zugeschnittene Panzervlies haben wir anschließend mit diesem Elektrotacker*(Werbung) an den Holzrahmen angetackert. Der Tacker ist relativ günstig, aber trotzdem gut. Wir hatten zwar bereits einen Elektrotacker, aber mit dem hatten wir bei vorherigen Bauprojekten bereits das Problem, dass wir von 10 Tackernadeln nur 3 erfolgreich in Holz getackert bekommen haben. Nachdem Ein Freund von uns mit uns gemeinsam seinen Dachboden isoliert hat, und wir dabei erfolgreich mit diesem Tacker gearbeitet haben, haben wir uns eben genau diesen Tacker gekauft. Günstig, aber funktioniert tatsächlich! Für unser Projekt hier haben wir diese Tackernadeln*(Werbung) vom Typ 53 mit einer Länge von 1 mm verwendet. Hier ein Bild von ein paar fertigen Holzrahmen mit bereits angetackertem Panzervlies:
Beim Antackern des Panzervlieses muss man darauf achten, dass man das dieses währende des Tackerns immer ordentlich auf Spannung hält, damit das Gewebe dann auch straff an dem Holzrahmen befestigt wird und somit später beim Beladen mit Walnüssen nicht so stark durchhängt. Nachdem alle Einschübe an sich fertig gebaut waren, haben wir diese noch mit Edelstahl Türgriffen*(Werbung) versehen, damit man die Einschübe später auch herausziehen und wieder hineinschieben kann.
Das Grundgerüst des Regals, in welches die Einschübe später kommen sollten, haben wir aus 4 senkrechten Stützen in 1 m Länge aus 60 x 40 mm Latten gebaut, welche als Einschub-Auflagefläche mit jeweils 50 cm langen 24 x 48 mm Latten in einem Abstand von 12 cm verbunden wurden. Dadurch bleibt noch genug Platz wenn man die 48 mm Stützlatte und den Einschub an sich mit 48 mm berücksichtigt, so dass auch noch ein bisschen Luft nach oben zum nächsten Einschub bleibt.
Anschließend wurde vorne und hinten jeweils oben und unten eine 1,08 m Lange Latte als Querverbindung verschraubt und hinten zusätzlich noch eine Diagonale für die zusätzliche Stabilität. Insgesamt haben wir davon zwei Stück gebaut, um jeweils 8 Einschübe pro Regal einzusetzen. Ein praktisches Hilfswerkzeug für solche Arbeiten sind diese Federzwingen*(Werbung). So konnten wir die Latten beim Zusammenbau immer an der richtigen Stelle fixieren, vorbohren und anschließend verschrauben. Das fertige Trocknungsregal für Walnüsse sah dann so aus:
Wie oben bereits erwähnt, haben wir die insgesamt 16 Einschübe auf zwei Regale aufgeteilt, so dass jedes einzelne Regal aus 8 Einschüben besteht. Generell könnt Ihr bei dem Bau eines solchen Regals natürlich für Euch individuell angepasste Maße verwenden. So könnt Ihr die Einschübe kleiner wählen oder aber auch mehr oder weniger Einschübe übereinander anordnen. Hier sind eurer Fantasie keine Grenzen gesetzt. Immerhin muss das Trocknungsregal ja auch an Eure räumlichen Gegebenheiten angepasst sein, so dass Ihr sie problemlos an einen geeigneten Ort für die Trocknung von Walnüssen aufstellen könnt.
Das Trocknungsregal im Einsatz
Das erste fertige Regal haben wir dann mit der bisherigen Walnuss-Ernte beladen, womit dies auch schon voll war.
Wichtig ist an dieser Stelle nochmal, dass die Walnüsse wirklich nur in einer einfachen Schicht auf die Gitter gelegt werden sollten und nicht übereinander gestapelt liegen sollten. Nur so ist eine vernünftige Belüftung und Trocknung der Nüsse möglich.
Wir ernten nun weiter fleißig und befüllen das zweite Regal 😉
Vielleicht hat dieser Beitrag Euch ja mit einer Idee für eine platzsparende Möglichkeit der Walnusstrocknung geholfen. Wie trocknet Ihr denn bisher Eure Walnüsse? Habt ihr vielleicht sogar noch bessere Ideen? Dann lasst uns gerne einen Kommentar hier.
2 Antworten
Hi, sehr cool. Haben drei riesige Walnussbäume und werde das ganze die nächsten Wochen nachbauen. Zwei Fragen: Hättet ihr den Abstand zwischen den Schubladen nicht deutlich verkleinern können, so dass mehr übereinander passen? Und sind die Griffe wirklich notwendig? Man kontrolliert ja doch nicht ständig, kann einfach so hingreifen, oder? Vermute dass die Schubladen eh nicht geschmeidig laufen auf den Leisten? Viele Grüße aus Franken, Michael
Hallo Michael!
Ja du hast recht, wenn wir für die Auflage der Schubladen kleinere Leisten genommen hätte, dann wären die einzelnen Schubladen näher zusammen. Wir hatten halt nur diese Latten übrig. 😉
Nein die Griffe sind nicht „notwendig“. Aber diese hatten wir ebenfalls noch von einem anderen Projekt übrig. Und ein die Schubladen laufen natürlich nicht so geschmeidig wie in der Küche z. B. ;). Müssen sie ja aber auch gar nicht. Wie du schon richtig bemerkt hast, guckt man da eh nicht ständig rein 😉
Grüße,
Tobi