Vorbereitungen für die Laichzeit der Koi und Aufbau unseres Aufzuchtbeckens
Da wir ja nun mal einen großen Koiteich mit einigen großen und geschlechtsreifen Koi beider Geschlechter besitzen, hieß es jetzt Anfang Mai, die nötigen Vorbereitungen für ein eventuelles Ablaichen unserer Koi zu treffen. Was das bedeutet und was wir hierfür getan haben, zeigen wir in diesem Beitrag.
Warum sollte man sich auf das Ablaichen der Koi vorbereiten?
Das Laichen von Koi ist nicht ganz ohne. Sowohl für die Tiere, als auch für eventuell vorhandene Pflanzen und für die Wasserqualität bahnt sich hier eine Katastrophe an. Deshalb sollte man hier definitiv etwas an Vorbereitungen durchführen. Da es beim Laichspiel der Koi wirklich hart zur Sache geht, sollten unbedingt Schutzmaßnahmen für den gesamten Teich getroffen werden und Möglichkeiten zur Aufzucht von eventuellen Jungtieren geschaffen werden. Im Folgenden werden wir detailliert erklären, was dazu alles an Vorbereitungen getroffen werden sollten.
Was für Vorbereitungen für das Ablaichen von Koi sollte man treffen?
Das Laichspiel der Koi verläuft relativ brutal. Die Männchen jagen die Weibchen ohne Rücksicht auf Verluste durch den Teich und drängen sie in Pflanzen und an den Teichrand um sie zum Laichen zu bringen. Dabei werden immer wieder Koi verletzt oder sogar aus dem Teich herausgedrückt. Deshalb sollte man möglichst vor Beginn der Laichzeit alle Gegenstände, die ein zusätzliches vermeidbares Verletzungsrisiko für die Fische darstellen aus dem Teich entfernen oder in irgendeiner Art und Weise zu sichern. Um das Verletzungsrisiko weiter zu minimieren ist es ratsam Laichbürsten*(Werbung) in den Teich zu hängen, da man diese mittig im Teich hängend platzieren kann, wo das geringste Verletzungsrisiko besteht. Hier ein Bild von unseren Laichbürsten:
Für die Zeit direkt nach dem Ablaichen sollte man auch einiges an Vorkehrungen treffen, da man vorher nie genau weiß, wann es soweit ist. Nach dem Laichspiel ist die Teichoberfläche in der Regel voll mit Schaum. Bei diesem Schaum handelt es sich um Eiweiß, der bei dem Laichspiel durch den Laich und den Samen freigesetzt wird, und das Wasser stark belastet. Darüber hinaus beginnen die Koi direkt nach dem Ablaichen damit, den Laich zu fressen.
Hierbei handelt es sich um extrem Eiweiß- und Proteinreiche Nahrung. Deshalb sollte nach dem Laichen eine Woche nicht gefüttert werden. Das Wasser wird durch die Ausscheidungen der Koi nach dieser Mahlzeit ohnehin schon sehr stark belastet, so dass der Filter in manchen Fällen überlastet ist und es dadurch zu einem Anstieg der Nitritwerte kommt. Es schadet also nicht, den Filter in dieser Zeit durch eine extra Gabe von Bakterien noch einmal zu unterstützen. Dafür eignen sich die AQUA-5-DRY*(Werbung) Filterbakterien sehr gut.
Sollte Nachwuchs gewünscht sein, so sollte man ein bzw. am Besten mehrere Aufzuchtbecken*(Werbung) vor Ort haben, wo die Laichbürsten mit dem Laich eingesetzt werden können. Zum Einen kann man den Nachwuchs kontrolliert großziehen und selektieren um sich die schönsten zum Behalten auszusuchen. Zum Anderen ist es aufgrund der enormen Menge an Nachkommen, die von Koi gezeugt werden, unumgänglich, sich von einer Vielzahl der Nachkommen zu trennen. Ein schönes Beispiel dafür ist der wunderschöne 90 m³ Teich unserer Freundin, er ist wirklich unfassbar schön und das wissen auch ihre Koi! Hier ein Bild von dem Teich:
Es ist der reinste Quell des Lebens und ihre Koi haben sich darin schon mehrfach vermehrt, was allerdings jedesmal in einer kleinen Katastrophe endete. Sie hatte keine Laichbürsten und der Nachwuchs war sich selbst überlassen. Trotz dem Auffressen des Laichs durch die Großen Koi ist jedes Mal noch so viel übrig geblieben, dass selbst nach der natürlichen Auslese ca. 250 heranwachsende Koi neben den großen Monstern im Teich herumschwammen. Dazu hier ein Bild, wo ein Teil des herangewachsenen Nachwuchses neben ein paar Elterntieren schwimmt:
Hier durften wir schon dabei helfen, den gesamten Teich abzupumpen, um den Nachwuchs herauszufischen und an Koi-Liebhaber abzugeben. Hier zwei Bilder davon, wie der Teich abgepumpt und ein Teil des Nachwuchses in einem Pool untergebracht wurde. Bei der Aktion konnte auch die genaue Anzahl des Nachwuchses ermittelt werden, also die 250 sind nicht übertrieben oder geschätzt, sondern es waren wirklich so viele. Der herausgefischte Koinachwuchs in dem Pool hatte hier schon eine Größe zwischen 15 und 30 cm.
So eine Aktion ist kein Spaß für Mensch und Tier. Deshalb an dieser Stelle wirklich der Apell sich Laichbürsten zuzulegen und bei gewünschtem Nachwuchs auch Aufzuchtbecken anzuschaffen. Der Laich muss aus dem Teich! Zu den Aufzuchtbecken gehört dann natürlich auch ein bisschen an Teichtechnik, so dass der Nachwuchs mit Sauerstoff und einem Filter versorgt wird.
Kommt es Tatsächlich zum Ablaichen, dann sollte man auch Futter für Babys*(Werbung) und Jungtiere besorgen.
Das wichtigste zum Schluss! Da es wie oben bereits erwähnt leider keine Seltenheit ist, dass oftmals einige Koi beim Laichspiel verletzt werden, solle man die nötige medizinische Wundversorgung für Koi vorrätig haben. Dazu gehören eine Wanne*(Werbung) für die Behandlung, Betäubungsmittel für Koi*(Werbung), 3%iges Wasserstoffperoxid*(Werbung) zur Wunddesinfektion und Propolis Wundtinktur*(Werbung) zur Wundbehandlung/Wundverschluss.
Zusammenfassung der Vorbereitungsmaßnahmen:
- Alle Gegenstände, die ein Verletzungsrisiko für die Fische darstellen entfernen oder sichern
- Laichbürsten*(Werbung) einsetzen
- Filterbakterien*(Werbung) vorrätig haben
- Aufzuchtbecken*(Werbung) besorgen (besser mehrere)
- Teichtechnik für das/die Filterbecken (Belüftung, Filter) sollten vorhanden sein
- rechtzeitig Wundversorgung für die laichenden Elterntiere besorgen (vorsichtshalber)
- Futter für die Versorgung der Babys und Jungtiere
Aufbau unseres Aufzuchtbeckens
Zur Vorbereitung auf die Laichzeit haben wir uns dieses Jahr dieses Becken*(Werbung) als Aufzuchtbecken gekauft. Das mag dem ein oder anderen vielleicht zu klein sein, aber wenn man die Fische darin wirklich nur diese Saison vorziehen und auswählen möchte, dann reicht das aus (wenn man mal bedenkt, in was für Becken hunderte von Koi bei Händlern teilweise über einen kurzen Zeitraum gehalten werden). Dies gilt natürlich nur, solange man die Wasserwerte stets stabil im grünen Bereich halten kann. Hier ein paar Bilder vom Aufbau des Beckens:
Positiv anzumerken ist hier, dass dem Becken eine hochwertige PE-Folie beiliegt (die natürlich steifer ist, als PVC-Folie, dafür UV Resistent). Die Amazon Bewertungen zeigen hier, dass einige Leute die das Becken gekauft haben, vermutlich keine Ahnung von Teichen und Teichfolie geschweige denn handwerkliches Geschick besitzen. Bei uns hat sich der Teich problemlos aufbauen lassen und die Folie ist ausgezeichnet (vorausgesetzt man weiß was man tut und verlegt sie anständig). Hier Bilder vom fertig zusammengebauten Hochteich:
Der Teich ist einwandfrei und dicht. Nach dem Befüllen mit Teichwasser aus unserem Koiteich haben wir natürlich auch gleich eine kleine Erstbepflanzung mit in das Becken gesetzt (siehe Bilder oben). Dies ist wichtig für eine natürliche Umgebung und für die Besiedlung mit Kleinstlebewesen, welche später für die Babykoi auch eine erste Nahrungsquelle darstellen. So ist die kontinuierliche Versorgung mit Futter sichergestellt. Und man muss nicht so häufig dazu füttern.
Das Becken haben wir auf unserer Holzterrasse (den Bau unserer Holzterrasse am Koiteich kannst Du dir bei Interesse in unserem Beitrag „Holzterrasse selber bauen – Anleitung zum Bau einer Holzterrasse am Koiteich“ ansehen) mit untergebracht, da hier auch gleich die notwendigen Stromanschlüsse für die Technik vorhanden waren. Natürlich durfte für den perfekten Look auch ein kleines Deko-Highlight nicht fehlen. Dafür haben wir einen kleinen Edelstahl Kohaku*(Werbung) außen an dem Becken befestigt. Hier Bilder vom Edelstahl-Kohaku und von dem fertigen Becken auf unserer Terrasse:
Tatsächlich kam es elf Tage nach der Fertigstellung unseres Aufzuchtbeckens zum Laichereignis. Dies hat zwar nicht bei unseren Koi, aber bei unserer Freundin, bei der sich die Koi so wohl fühlen, dass sie sich dort ständig vermehren stattgefunden. Deshalb hier noch ein Bild des fertigen Aufzuchtbeckens, mit Laich unserer Freundin bestückt. Auf diesem Bild kann man auch den Edelstahl Kohaku etwas besser sehen.
Mehr zur Entwicklung des Laichs gibt es in unseren nächsten Beiträgen. 😉
In diesem Beitrag haben wir erklärt, welche Vorbereitungen auf die Laichzeit der Koi getroffen werden sollten, damit sowohl die vorhandenen Koi (Elterntiere) als auch die Nachkommen diese Zeit gesund und möglichst unbeschadet überstehen. Wir hoffen, dass dieser Beitrag Dir dabei hilft, dich und deine Koi auf diese spannende Zeit gut vorzubereiten.
In unserem nächsten Beitrag „Laichzeit bei den Koi – Alle wesentlichen Infos zur Vermehrung von Koi“ werden wir alles zur Laichzeit und dem Koilaich inkl. Laichvideos zeigen und erklären.