DIY Pflanzbecken mit Wasserfall als kleine Alternative zum Filtergraben

Teichbau, Koi und Garten

DIY Pflanzbecken mit Wasserfall als kleine Alternative zum Filtergraben

Teich Wasserfall Pflanzbecken

In diesem Beitrag wollen wir Dir unsere vielleicht nicht ganz so übliche Idee eines separaten Pflanzbeckens als Ergänzung und Unterstützung des Teichfilters, sowie als optisch attraktive Wasserrückführung in den Teich über einen Wasserfall vorstellen.

Hintergrund

Da wir uns vorgenommen hatten einen klassischen und modernen reinen Koiteich zu bauen, fehlte uns irgendwie die Möglichkeit der Unterbringung von Pflanzen. Sowohl als biologische Komponente des Teichs als auch für ein Stück Natur, was zum Teich irgendwie dazugehört. Nach einigen Internetrecherchen sind wir zum Thema Pflanzgraben gekommen. Was für uns aber nicht wirklich in Frage kam, da wir schon einen anderen Teichfilter, der sowohl mechanisch als auch biologisch filtert, geplant hatten. Also brauchten wir keinen wahnsinnig großen, meterlangen Pflanzgraben neben dem Teich. Dann kam uns in den Kopf, dass wir an unserem alten Teich viele Jahre ein kleines 250 Liter Teichbecken mit Kies und Pflanzen befüllt, erfolgreich als Teichfilter laufen hatten. Diese Idee kombiniert mit der Idee der Wasserrückführung über einen stylischen Wasserfall, hat uns zu dem Pflanzbecken gebracht. Was wir nun tatsächlich auch gebaut haben.

Planung

Wie bereits erwähnt, sollte das Pflanzbecken nicht die Dimensionen eines Filtergrabens annehmen. Da dies für unsere Zwecke sowieso nicht nötig war und platztechnisch auch nicht möglich gewesen wäre. Da wir bereits viele Teile des Gesamtprojekts mit SketchUp 2017 geplant und visualisiert hatten, haben wir das auch mit dem Pflanzbecken gemacht. So konnten wir gleich alle Teilbaustellen des Teichprojekts in einem Grundriss darstellen und so die ideale mögliche Größe des Pflanzbeckens ermitteln.

Die Positionierung hat sich zwangsläufig aus den vorherigen Planungen ergeben. Das Pflanzbecken sollte ja als Wasserrückführung des gefilterten Wassers zurück in den Teich dienen und musste deshalb zwingend hinter den geplanten Teichfilter gesetzt werden, welchen wir zu diesem Zeitpunkt natürlich auch schon geplant hatten. Dieser sollte in einem Filterhaus untergebracht werden, welches wir aus Mauersteinen bauen wollten. Hier nun erstmal die zwar etwas chaotische aber dennoch für uns sehr hilfreiche Planungsskizze (finale Maße können Abweichen, da die Skizze aus der frühen Planungsphase stammt):

Planungsgrundriss Pflanzbecken
Planungsgrundriss Pflanzbecken

Da am Ende natürlich alles optisch aufeinander abgestimmt sein sollte, haben wir den Bau des Pflanzbeckens dann mit den gleichen Mauersteinen wie das Filterhaus geplant.

Ein weiterer Planungsaspekt war die Zuführung des Wassers aus dem Teichfilter in das Pflanzbecken. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten:

  1. Zulauf von unten in das Becken – Auslauf oben aus dem Becken
  2. Zulauf von oben in das Becken – Auslauf unten aus dem Becken
  3. Zulauf von oben in das Becken – Auslauf oben aus dem Becken

Dazu zeigen wir Dir hier in einem Bild die Unterschiede der drei verschiedenen Varianten:

Mögliche Varianten des Wasser Zu- und Ablaufs im Pflanzbecken
Mögliche Varianten des Wasser Zu- und Ablaufs im Pflanzbecken

Variante 2 mit dem Ablauf unten aus dem Pflanzbecken kam für uns nicht in Frage. Da wir das Wasser ja durch einen modernen Wasserfall von oben aus dem Becken zurück in den Teich leiten wollten.

Ein Zulauf von unten in das Pflanzbecken hätte jedoch wieder aufwendige Rohrdurchführungen durch die Wand und damit auch gleichzeitig mögliche Schwachstellen für Undichtigkeiten im System bedeutet. Da das Becken später mit Kies als Pflanzsubstrat befüllt werden sollte, hätten bei einer Wasserzuführung von unten in das Becken außerdem Rohre mit Löchern (Drainagerohre) verbaut werden müssen. Ein großes Problem, welches wir hierbei gesehen haben war, dass diese Rohre ggf. einen hohen Pflegeaufwand mit sich bringen würden. Die können und werden sich über die Zeit mit Dreck und Pflanzenwurzeln zusetzen und müssten deshalb regelmäßig gereinigt werden. Da wir aber aufgrund des vorgeschalteten Teichfilters sowieso nicht unbedingt eine weitere zusätzliche mechanische Filterung benötigen, sollte auch bei einem Wasserablauf von oben ein Wasserzulauf von oben in das Pflanzbecken ausreichen.

Also haben wir uns für die Variante 3 mit dem reinen Pflanzfilter ohne zusätzliche mechanische Filterung entschieden. Diese Variante sollte ausreichend sein, um unsere Anforderungen der Unterbringung von Pflanzen für die Optik, geringe zusätzliche biologische Filterleistung durch Nährstoffverbrauch und Wasserrückführung über einen Wasserfall zu erfüllen.

Als dann die Größe, die Bauart und die zu verwendenden Mauersteine feststanden, mussten wir noch eine Mauerabdeckung bzw. Teichrandabdeckung planen. Wir haben uns hierfür wirklich über alle Möglichkeiten Gedanken gemacht. Die größten Probleme stellten hierbei die Größe des Beckens, sowie der mit der Abdeckung zu überbrückende Wasserfall dar. Hier erstmal ein paar Planungsdetails zum Bau des Pflanzbeckens und dem Einbau des Wasserfalls:

Planung des Wasserfalls im Pflanzbecken
Planung des Wasserfalls im Pflanzbecken

Durch diese Voraussetzungen fiel eine Abdeckung aus Steinplatten schon mal raus, da es hier keine passenden Maße gab (außer vielleicht super teure Maßanfertigungen). Nach vielem Hin- und Her überlegen sind wir dann doch bei Holz hängen geblieben. Somit haben wir uns für Baudielen mit den Maßen 48 x 280 x 4000 mm entschieden, welche wir dann auf passende Längen gesägt und farblich passend lasiert haben. Die finale Planung des Pflanzbeckens sah dann so aus:

Planung des Pflanzbeckens und der Teichrandabdeckung
Planung des Pflanzbeckens und der Teichrandabdeckung

Nach dem Planen konnte das Bauen dann endlich losgehen!

Bau des Pflanzbeckens

Tatsächlich haben wir für das Pflanzbecken zuerst die Teichrandabdeckung aus Holz gebaut. Das lag aber daran, dass man das ganz gut nebenbei machen konnte, wenn es abends z. B. schon dunkel war oder an Regentagen, an denen man draußen nicht arbeiten konnte. So haben wir zuerst die Baudielen mit unserer Kappsäge*(Werbung) auf die benötigten Längen zugesägt und die Oberfläche anschließend mit unserem Exzenterschleifer*(Werbung) glatt geschliffen.

Sägen und Schleifen der Baudielen für die Teichrandabdeckung
Sägen und Schleifen der Baudielen für die Teichrandabdeckung

Anschließend konnten wir die Baudielen lasieren. Dafür haben wir passend zum restlichen zeitlosen Design eine schönes graues imprägnierendes Holzöl ausgewählt. Wir haben uns für das Xyladecor GardenFlairs Graphitgrau*(Werbung) entschieden. Diese Lasur hatten wir schon mal für ein anderes Projekt verwendet und wussten daher, dass sie super aussieht und das Holz im Außenbereich wirklich gut schützt. Dies war uns besonders wichtig für den Einsatz am Feuchtbiotop Teich. Bei guter Belüftung haben wir das Holz dann in unserem Werkkeller lasiert und dort bis zum Einbau trocknen lassen.

Lasierte Baudielen für die Teichrandabdeckung
Lasierte Baudielen für die Teichrandabdeckung

Als nächstes musste das Fundament für die Beckenmauern gegossen werden. Prinzipiell sind wir dabei genauso vorgegangen wie in unserem Beitrag „Fundament gießen“ beschrieben, nur das wir hier diesesmal vorher tatsächlich eine Schalung bauen mussten. Das Fundament musste nämlich genau passend an die bereits verlegten Randplatten des Teichs anschließen und da es an der Oberfläche lag, musste es auch glatt über die Kanten der Holzschalung abgestrichen werden. Also haben wir zuerst die Schalung gebaut. Wir haben nun ausgerechnet, wie lang und breit das Fundament werden soll und dann einfach Schalbretter mit der Kappsäge auf die richtigen Maße zugesägt. An Ort und Stelle haben wir die Schalung dann eingepasst und zusammengeschraubt.

Schalung und Fundament für das Pflanzbecken
Schalung und Fundament für das Pflanzbecken

Anschließend haben wir das Fundament dann mit Bewehrungsstahl versehen, mit Beton gefüllt (dabei immer schön verdichten!), an der Oberkante glatt abgestrichen und trocknen gelassen. Nachdem das Fundament einige Tage getrocknet war, haben wir mit den Mauerarbeiten begonnen. Zuerst haben wir zwei Reihen der Mauersteine aufgestellt, ausgerichtet und mit Beton gefüllt. Auch hier muss dringend auf das Verdichten geachtet werden! In der zweiten Reihe haben wir wieder einen Ringanker aus Bewehrungsstahl mit eingelegt.

Die ersten zwei Reihen Mauersteine und Ringanker für das Pflanzbecken
Die ersten zwei Reihen Mauersteine und Ringanker für das Pflanzbecken

Bevor wir die letzte Reihe der Mauersteine aufstellen und mit Beton befüllen konnten, mussten wir noch einiges vorbereiten. Denn in der letzten Reihe musste ja schließlich der geplante Wasserfall mit eingebaut werden. Den hatten wir in der Zwischenzeit auch schon ausgesucht und bestellt. Wir wollten gerne einen modernen Edelstahlwasserfall, da dieser perfekt zum restlichen modernen Design des Teichs passen sollte. Er sollte auf jeden Fall 60 cm breit sein und nicht nur 30 cm. Da der Wasserfall bei unserer Teichgröße von knapp 63 m³ mit mindestens zwei Pumpen einen ziemlich hohen Wasserdurchlauf bewältigen können sollte. Deshalb haben wir uns für diesen Wasserfall*(Werbung) entschieden. Für den Einbau mussten wir nun in der dritten und letzten Mauersteinreihe ein entsprechender Ausschnitt in die Steine schneiden.

Wasserfall und dementsprechende Vorbereitungen für den Bau des Pflanzbeckens
Wasserfall und dementsprechende Vorbereitungen für den Bau des Pflanzbeckens

Dann konnten wir die dritte und letzte Reihe der Mauersteine aufstellen und mit Beton befüllen. Wobei es hier noch eine kleine Besonderheit gab. Die spätere Teichrandabdeckung aus Holz muss ja irgendwo befestigt werden. Nach einigen Überlegungen haben wir uns dazu entschieden diese Bauwinkel*(Werbung) in die letzte Reihe mit einzubetonieren, an welche die Holzdielen später angeschraubt werden können. Nach dem Beton einfüllen haben wir die Bauwinkel in den frischen Beton gedrückt und Überstand nach außen überall ausgemessen. Damit die Holzdielen gut angeschraubt werden können, die Bauwinkel aber nicht über den Rand hinausstehen. Zum Schluss haben wir die Winkel natürlich noch mit einer Wasserwaage waagerecht ausgerichtet. Damit die Abdeckung später nicht schief auf der Mauer sitzt.

An den folgenden Tagen konnten wir dann Teichvlies und Teichfolie verbauen. Für das Pflanzbecken haben wir eine einfache schwarze PVC-Folie in 1mm Stärke und den Maßen 2 x 3m*(Werbung) ausgewählt, da man diese später sowieso nicht sieht. Die Befestigung der Folie im Becken haben wir wie bereits im Artikel „Teichfolie verlegen und Teichfolie schweißen“ beschrieben mit diesen Folienverbundblechen*(Werbung) realisiert. Dazu mussten wir die Folienverbundbleche mit dafür geeigneten Hammerschlagnieten*(Werbung) oben bündig an den Teichrand nieten, damit wir die Teichfolie dann hier anschweißen konnten.

Verlegtes Teichvlies und verlegte Teichfolie im Pflanzbecken
Verlegtes Teichvlies und verlegte Teichfolie im Pflanzbecken

Nachdem Teichvlies und Folie in dem Pflanzbecken verlegt und verschweißt waren, mussten wir den Wasserfall noch eingebauen. Diesen haben wir in die dafür vorbereitete Aussparung gelegt und von hinten (Beckeninneres) in den Steinen verschraubt. Die Abdichtung des Wasserfalls zur Teichfolie haben wir mit einem speziellen Teichkleber – AquaForte Superstrong MS Polymer*(Werbung) – durchgeführt. Mit diesem Kleber kann man fast alles in und am Teich kleben und abdichten. Dann mussten wir für den Abschluss der Pflanzbeckenbaustelle nur noch die fertig vorbereiteten Baudielen als Teichrandabdeckung angeschrauben. Dann war das Pflanzbecken endlich fertig:

Fertiges Pflanzbecken
Fertiges Pflanzbecken

Bepflanzung und Inbetriebnahme des Pflanzbeckens

Für die Bepflanzung mussten wir uns noch für ein Substrat entscheiden. Das Substrat sollte in unserem Fall möglichst nährstoffarm sein, den Pflanzen aber genug Halt und die Möglichkeit zum Durchwachsen mit Wurzeln bieten. Wir haben uns deshalb für Basaltsplit entschieden. Also haben wir 15 Säcke Split á 25 Kg in Schubkarren ausgewaschen und in das Becken gefüllt. Eine Startbepflanzung (welche wir natürlich trotzdem noch um weitere Arten ergänzt haben), hatten wir uns durch einen Tausch von Teichzubehör gegen ein umfangreiches Pflanzensortiment in einem Forum organisiert. Also hieß es dann Pflanzen säubern, sortieren und im Pflanzbecken einpflanzen. Die eingesetzte Erstbepflanzung sah dann so aus:

Erstbepflanzung des Pflanzbeckens
Erstbepflanzung des Pflanzbeckens

Das folgende Bild ist wesentlich später, nach Fertigstellung des Teichs, entstanden, zeigt aber nochmal schön unser schwarzes Elefantenohr (Colocasia esculenta ‚Black Magic‘)

Schwarzes Elefantenohr als Wasserpflanze im Pflanzbecken
Schwarzes Elefantenohr als Wasserpflanze im Pflanzbecken

Näheres zur genauen Zusammensetzung unserer Bepflanzung gibt es später in einem separaten Beitrag. Hier aber nochmal ein Video. Es ist zwar auch erst nach Fertigstellung des Teichs entstanden, aber es zeigt das Pflanzbecken mit dem Wasserfall im laufenden Betrieb.

Pflanzbecken mit Wasserfall in Betrieb

Beleuchtung des Pflanzbeckens

Um das Ganze noch zu perfektionieren, durfte eine Beleuchtung natürlich nicht fehlen. Wir hatten uns überlegt, dass es bestimmt gut aussehen würde, wenn die Wasserpflanzen in dem Pflanzbecken von unten indirekt beleuchtet werden würden. Dazu war es allerdings nötig, Unterwasserlampen in das Pflanzbecken zu legen. Wir haben uns für diese Unterwasserlampen*(Werbung) entschieden, da diese nicht ganz so teuer sind und für diesen Zweck definitiv ausreichen. Mit dem Ergebnis sind wir bisher sehr zufrieden.

Beleuchtetes Pflanzbecken
Beleuchtetes Pflanzbecken
Beleuchtetes Pflanzbecken mit Wasserfall in Betrieb
Beleuchtetes Pflanzbecken mit Wasserfall in Betrieb

Der Aufwand hat sich unserer Meinung nach auf jeden Fall gelohnt. Der Anblick in der Dämmerung und Dunkelheit an einem lauen Sommerabend ist wirklich ein Genuss!

In unserem nächsten Beitrag werden wir Dir von der Beschaffung und Vorbereitung der Filtermaterialien für unseren Teichfilter berichten.

 

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