Ein fast unsichtbarer Zaun als Reiherschutz

Teichbau, Koi und Garten

Ein fast unsichtbarer Zaun als Reiherschutz

Reiherschutz

Hast Du auch ein Problem mit einem Fischreiher an deinem Koiteich oder möchtest dem Ganzen vorbeugen? Wir haben auch lange überlegt was wir dagegen machen können, da der Reiher sich bei uns leider schon zwei Koi geholt hat. Deshalb zeigen wir Dir hier, welche Maßnahmen wir bisher ergriffen haben.

Das Problem mit dem Fischreiher

Letztes Jahr zum Spätsommer/Herbst fehlten plötzlich zwei Fische aus unserem Teich. Sie waren defintiv verschwunden. Als schnelle Übergangslösung hatten wir dann unser Laubschutznetz*(Werbung) einfach etwas frühzeitiger über den Teich gespannt um Zeit für die Planung einer vernünftigen Reiherabwehr zu gewinnen. Außerdem haben wir begonnen die Videos unserer Überwachungskamera*(Werbung) am Teich auszuwerten um herauszufinden, ob der Fischreiher wirklich zu Besuch war. Genaueres dazu inkl. Videos vom Fischreiher an unserem Teich findest Du in unseren beiden Beiträgen „Hilfe Fischreiher – Wie schütze ich meinen Teich“ und „Kein Ende in Sicht – Der Fischreiher Teil 2“. Dank dem Netz hat der Reiher trotz zahlreicher weiterer Besuche keinen Fisch mehr aus unserem Teich holen können. Allerdings hat er dafür wohl bei unserem Nachbarn 50 Fische gefressen 🙁

Nun musste also eine funktionierende und optisch einigermaßen erträgliche Lösung her. Klar wird es jetzt wieder einige geben, die sagen, dass nichts über die Sicherheit der Fische geht und die Optik keine Rolle spielen darf. Wenn man aber mal ganz ehrlich ist, dann hat man einen schönen Garten- oder Koiteich nicht in seinem Garten, damit er aussieht wie ein in ein riesiges Spinnennetz eingeflochtenes Wasserloch (mit tausenden von Angelschnüren kreuz und quer darüber gespannt). Also haben wir angefangen zu überlegen wie man dem Reiher den Spaß an unserem Teich verderben kann und der Teich trotzdem noch als solcher erkenntlich bleibt.

Grundüberlegungen zur Reiherabwehr an unserem Teich

Wir haben viel im Internet nach Möglichkeiten der Reiherabwehr recherchiert und auch in Foren und Facebook-Gruppen nach Ideen und Erfahrungen von Koiteich-Besitzern gefragt. Dabei sind sehr viele unterschiedliche und teilweise sehr vielversprechende Möglichkeiten aufgezeigt worden. Eine Übersicht verschiedenster Reiherabwehrsysteme mit ihren Vor- und Nachteilen kannst Du in unserem Beitrag „Verschiedene Möglichkeiten der Reiherabwehr – Reiherabwehrsysteme im Überblick“ nachlesen.

Da nicht jedes Reiherabwehrsystem an jedem Teich gut umsetzbar ist, muss man hier nach den eigenen Gegebenheiten und Vorlieben entscheiden, welcher Reiherschreck bzw. welche Art der Reiherabwehr für den eigenen Teich am besten geeignet ist.

Da wir einen modernen Koiteich mit senkrechten Wänden haben, wo der Reiher nicht ins Wasser spazieren kann, haben wir uns dafür entschieden eine Reiherabwehr, welche dem Reiher den Zugang vom Teichrand aus versperrt. Ein klassischer Zaun kam für uns nicht in Frage, da der Teich fest integrierter Bestandteil unseres Gartens ist und dieser Bereich weder optisch noch nach anders vom Rest des Gartens abgegrenzt werden soll. Deshalb war unsere Idee, den Teichrand mit kaum sichtbaren Nylonschnüren zu umspannen, so dass der Reiher nicht an seine Beute kommt.

Der Bau unseres Reiherschutzzauns

Die Grundidee stand nun also fest und der Teichrand sollte möglichst unsichtbar mit Nylonschnüren umzäunt werden. Wir haben lange überlegt wie bzw. woran wir die Nylonschnüre befestigen können, ohne gleich dicke auffällige Holzpfähle zu setzen. Da unser Teichrand mit Betonplatten umrandet ist, welche 5 cm über das Wasser hinausragen, kam uns die Idee, Stangen mit selbstgebauten Haltern an diesem Plattenüberstand zu befestigen. Wir hatten noch einen 30 x 100 mm Balken, welchen wir für den Bau der Umzäunung verwenden konnten. So massive Pfosten wollten wir allerdings ungerne am Teichrand stehen haben, weshalb wir daraus Halterungen für Gewindestangen gebaut haben, die nach dem Schraubzwingenprinzip an den Teichrandplatten befestigt werden sollten.

Dazu haben wir zuerst 14 cm lange Stücke von dem Balken abgesägt und 4 cm hohe Vertiefungen für das spätere Aufstecken auf die Teichrandplatten daraus ausgesägt und die Halter anschließend noch einmal abgeschliffen.

Das Zusägen der Halterungen für den Reiherschutzzaun

Als Haltestangen für die Nylonschnüre haben wir M10 Edelstahl Gewindestangen in einer Länge von 1 m*(Werbung) gekauft und diese auf 50 cm halbiert (siehe Schraubstock in dem Bild oben), da die Schnüre in einer Höhe von ca. 25 und 50 cm gespannt werden sollten. Außerdem dienen die Gewindestangen später dazu, um die Halterungen mit dem Schraubzwingenprinzip durch festziehen an den Randplatten festzuklemmen.

In die zugesägten Halter wurde dann an der Oberseite jeweils mittig ein Loch mit einem Durchmesser von 11 mm (für die Gewindestangen) bis zur Einkerbung durchgebohrt. Anschließend haben wir die Halter passend zum restlichen Design an unserem Teich zweimal mit dem Xyladecor Gardenflairs Graphitgrau Holzöl*(Werbung) geölt und vollständig durchtrocknen lassen.

Lasieren der Halterungen für den Reiherschutzzaun

Nachdem das Holzöl getrocknet war konnte es dann weiter gehen. An der Unterseite des Lochs (also oben in der Einkerbung) haben wir dann M10 Einschlagmuttern aus Edelstahl*(Werbung) in das Loch gesteckt und mit einer Gewindestange fest in das Holz gezogen. Für unseren Teich haben wir so insgesamt 10 solcher Halterungen mit Gewindestange gebaut. Hier ein Bild von den fertigen Haltern:

Die fertigen Halter für den Reiherschutzzaun

Die fertigen Halter haben wir nun an den jeweiligen Ecken des unseres Teiches platziert und durch festziehen der Gewindestangen in den Einschlagmuttern an den Teichrandplatten befestigt. Dann mussten nur noch die Nylonschnüre befestigt werden. Diese haben wir einmal in einer Höhe von 25 cm und einmal in einer Höhe von 50 cm komplett um den gesamten Teich ringsherum gespannt. Beide Höhen haben wir deshalb ausgewählt, damit der Fischreiher nicht unter der 50 cm Schnur hindurch oder über der 25 cm Schnur drüber hinweg fischen kann. Wir haben Nylonschnüre in einer Stärke von 0,5 mm*(Werbung) verwendet, da sie einerseits nicht so auffällig (also möglichst dünn) sein sollten, andererseits wäre eine Stärke von 0,3 mm vielleicht aber auch eine Nummer zu schwach gewesen.

Der fertige fast unsichtbare Zaun

Unsere fertig gespannten Reiherschutzschnüre sind aus der Nähe zwar sichtbar, allerdings dezent und zerstören somit den Anblick des Teichs nicht so, wie es eine richtige Einzäunung getan hätte. Hier ein Bild vom fertigen Reiherzaun aus der Nähe des Teichrands:

Der fertige Reiherschutz aus Nylonschnüren aus der Nähe

Von etwas weiter weg ist der Reiherzaun fast unsichtbar, so dass man dem gewohnten Teichanblick nicht missen muss. Auch die Fische können aus weiterer Entfernung noch gesehen werden wenn sie umher schwimmen.

Der fertige Reiherschutz aus Nylonschnüren von etwas weiter weg

un heißt es abwarten und hoffen, dass der Reiher durch die Schnüre am Erbeuten von Fischen erfolgreich gehindert wird. Noch schöner wäre natürlich die Vorstellung, dass er sein Interesse an unserem Teich letztes Jahr durch das Laubschutznetz schon langfristig verloren hat und gar nicht erst zurückkommt. Sollten dennoch erfolglose oder auch erfolgreiche versuche der Fischjagd vom Fischreiher an unserem Teich von unseren Überwachungskameras aufgezeichnet werden, dann werden wir diese definitiv in einem aktuellen Beitrag hier auf unserer Seite für alle dokumentieren.

Schreibt doch gerne mal in die Kommentare wie Ihr Euren Teich vor dem Reiher schützt. Klar gibt es viele verschiedene Möglichkeiten und viele Arten von Reiherschreck die man kaufen kann, aber welche funktionieren wirklich? Gibt es irgendwelche Lösungen, mit denen Ihr selber positive Erfahrungen gemacht habt?

 

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