Stromversorgung für den Koiteich
In diesem Beitrag wollen wir euch nun zeigen, wie wir die Stromversorgung für unseren Koiteich realisiert haben. Dabei zeigen wir euch das Verlegen der Erdkabel bis hin zum Verbauen der Steckdosen für die spätere Teichtechnik.
Schon während der Teichplanungs- und Bauphase sollte man berücksichtigen, dass man am Teich später Strom braucht und sowohl die Anschlüsse, Stromleitungen und Steckdosen dafür mit einplanen.
Hinweis!
Arbeiten an der Elektrischen Haus-Installation sollten nur von ausgebildeten Fachleuten vorgenommen werden! Wer selbst Hand anlegt riskiert nicht nur seine Gesundheit durch eventuelle lebensgefährliche Stromschläge, sondern auch seinen Versicherungsschutz im Falle von Schäden am Gebäude durch Feuer durch unsachgemäße Installationen! Deswegen: Wenn Du nicht zu 100% weißt was du da machst, Finger weg!
Erdkabel verlegen
Wir hatten das Glück, dass bei uns im Keller extra abgesicherte Steckdosen vorhanden waren, die wir von da aus in den Garten verlegen konnten. Zuerst musste natürlich geplant werden, an welchen Stellen später Steckdosen am Teich benötigt werden, um planen zu können, wo die Leitungen verlegt werden müssen. Da wir auch eine Kameraüberwachung am Teich von vornherein mit eingeplant hatten, sollte in dem Zuge neben dem Stromkabel auch gleich ein Netzwerkkabel mit zum Teich gelegt werden.
Als Erstes brauchten wir also genügend geeignete Kabel. Da wir schon eine recht lange Strecke im Garten zurücklegen müssen, brauchten wir 50 Meter Kabel von jeder Sorte. Wir haben uns für dieses Erdkabel*(Werbung) entschieden, da auf diese Länge empfohlen wird, einen Mindestquerschnitt von 2,5 mm² pro Ader zu verwenden, damit der Leitungswiderstand nicht so hoch wird. 5-adrig sollte es in unserem Fall sein, weil wir insgesamt 3 Phasen (+Nulleiter und Schutzerde) zum Teich verlegen wollten. Zusätzlich haben wir dann noch dieses Netzwerkkabel*(Werbung) (Cat6 Erdkabel) gekauft.
Um die Kabel sicher und geschützt in der Erde verlegen zu können, haben wir 32mm PE Verlegerohr*(Werbung) (eigentlich für Bewässerungssysteme) verwendet. Dieses haben wir ausgewählt, weil es zum einen eine glatte Oberfläche hat und nicht geriffelt ist und zum anderen ist es stabiler als Kabel-Leerrohre. Die glatte Oberfläche ermöglicht ein einfacheres Einziehen der Kabel in das Rohr (vor allem bei einer Länge von 50 Metern!).
Nachdem wir alle Materialien zusammen hatten, ging es mal wieder ans Buddeln! Um Erdkabel einigermaßen sicher im Garten zu verlegen sollte man sie 50 – 60 cm tief vergraben und möglichst mit Flatterband farblich markieren. Dies dient der Sicherheit, damit das Kabel nicht versehentlich mit dem Spaten beschädigt werden kann und dadurch ein Lebensgefährlicher Kurzschluss verursacht wird. Also haben wir ca. 50 Meter Kabelschächte im Garten ausgehoben. Hier Bilder davon:
Wir haben die drei Phasen an drei verschiedenen Stellen am Teich enden lassen bzw. das Verlegerohr so verlegt. Das PE-Verlegerohr ist relativ steif, lässt sich aber nach einer halben Stunde in der Sonne ganz gut formen. Dann haben wir das Verlegerohr in dem ausgehobenen Kabelschacht verlegt. Hier
Nachdem das Verlegerohr im Kabelschacht lag, kam der spannende Teil – das Durchziehen der beiden Kabel durch das Verlegerohr.
Um das Kabel durch das Rohr zu ziehen, haben wir eine Maurerschnur verwendet (weil wir die sowieso noch da hatten, sie reißfest ist und auch lang genug). Um die Kabel durchziehen zu können, muss die Schnur erstmal alleine durch das Rohr gezogen werden, um dann die Kabel später daran befestigen zu können und dann am anderen Ende daran ziehen zu können. Die Frage ist, wie man die Schnur durch das Rohr gezogen bekommt.
Wir haben dafür ein kleines Stück Styropor (leicht, hat aber Angriffsoberfläche) an der Mauerschnur befestigt. Dann steckt man das Styroporende, welches locker in die Rohröffnung passen sollte einfach in das Rohr und hält am anderen Ende des Rohres einen Staubsauger an die Öffnung. Wir haben das zu zweit gemacht, Einer hält die sich abwickelnde Spule mit der Mauerschnur am einen Ende und der Andere hält am Anderen Ende des Rohres den Staubsauger möglichst luftdicht abschließend an das Verlegerohr. So kann man die Schnur einfach durch das Rohr saugen. Das hat bei uns tatsächlich super geklappt.
Anschließend haben wir das Stromkabel und das Netzwerkkabel am Ende mit Klebeband zusammen geklebt und die Mauerschnur zum Durchziehen mehrfach mit eingeklebt. Hier ein Bild dazu:
Nachdem die Kabel dann an der Mauerschnur befestigt waren, haben wir die Kabel mit der Schnur durch das Rohr gezogen. Bei 50 Metern ist das alleine nicht machbar. Wir haben das gemeinsam erledigt, indem einer am Ende an der Schnur gezogen hat, während der andere das Kabel von der anderen Seite nachgeschoben hat. So sahen dann die verlegten Kabel an den Teichenden aus:
Bevor wir Steckdosen bzw. Stromverteiler verbauen und an die Kabel anschließen konnten, mussten wir erstmal den Rest um den Teich fertigstellen, wie z. B. die Holzterrasse und das Kiesbeet wo wir später Steckdosen verbauen wollten.
Einbauen von Steckdosen/Stromverteilern
Nach einem groben Brainstorming haben wir entschieden, dass wir insgesamt 16 Steckdosen an drei Stellen um den Teich verbauen. Das sollte eigentlich ausreichen für die Versorgung von Teichpumpen, Luftpumpen, UVC-Lampen und diverser Beleuchtung. Als erstes haben wir einen 6fach-Stromverteiler*(Werbung) im Filterhaus verbaut. In diesem kam unser 5-Adriges Kabel an, welches wir hier aufgeteilt haben. Für die 6 Steckdosen des Verteilers wurde eine Phase verwendet. Die beiden anderen Phasen haben wir mit weiteren 3-Adrigen Kabeln verbunden um die anderen beiden Steckdosen am Teich zu erreichen.
Einen zweiten baugleichen 6fach Stromverteiler*(Werbung) haben wir im Kiesbeet neben der Holzterrasse verbaut, damit wir die Teichpumpen und Luftausströmer gut verteilt im Teich anschließen können. Um diese Steckdosen vor Wind und Wetter zu schützen und gleichzeitig optisch zu verstecken, haben wir diesen künstlichen Felsen*(Werbung), der extra für derartige Zwecke gedacht ist gekauft.
Die Maße des Felsen sind (LxBxH) außen: 50 x 50 x 60 cm und innen ca. 47 x 47 x 55 cm. Somit passt auch eine 6er Steckdose, sowie Trafos und Netzteile von später angeschlossenen Geräten bequem darunter. Durch die Höhe ist der Hohlraum auch nicht so klein, dass ein Hitzestau darunter entsteht. So sieht der Fels bei uns im Einsatz aus. Wir sind bisher sehr zufrieden mit ihm.
Die dritte Stromphase wurde noch weiter geführt zum Ende der Holzterrasse, um hier unsere Terrassenbeleuchtung anzuschließen und damit man z. B. sein Smartphone laden kann wenn man gemütlich am Teich sitzt.
Extra Sicherungskasten für den Koiteich
Im Keller war eine nicht mehr benötigte Starkstrom-Steckdose verbaut von der wir die 3 Phasen für unseren Teich nehmen wollten. Vor der Steckdose befand sich ein kleiner Sicherungskasten der allerdings schon sehr alt und noch mit den alten Dreh-/Schmelzsicherungen versehen war. Außerdem gab es hier keinen FI-Schalter. Diesen haben wir dann entfernt und eine neue Unterverteilung inkl. FI-Schalter eingebaut. Man sollte bei der Planung der Installation im Kopf behalten, dass Sicherungen nur für den Leitungsschutz gedacht sind! Also sie schützen davor, dass ein Stromkabel bei Überlastung zu heiß wird und ggf. anfängt zu brennen. Sicherungen schützen ausdrücklich NICHT vor Lebensgefährlichen Stromschlägen! FI-Schalter sind die Lebensretter in der Elektroinstallation. Also grade wenn die angeschlossenen Geräte mit Wasser zu tun haben, ist unbedingt ein FI-Schalter einzubauen! Mal ganz davon abgesehen, dass man sowieso im alle elektrischen Leitungen mit einem FI-Schalter versehen haben sollte!
Stromüberwachung am Koiteich mit dem Shelly 3EM
Da wir gerne den Stromverbrauch der gesamten Teichtechnik überwachen möchten, haben wir uns einen Shelly 3EM*(Werbung) gekauft. Dabei handelt es sich um ein smartes WiFi Energiemessgerät.
Der Beitrag „Smarte Stromüberwachung am Koiteich mit dem Shelly 3EM“ erklärt Dir, was man mit dem Shelly 3 EM alles machen kann, wie man ihn vom Smartphone aus bedient und sich die Messungen und Auswertungen anschauen kann.
2 Antworten
Ich möchte Erdkabel verlegen lassen. Gut zu wissen, dass FI-Schalter die Lebensretter in der Elektroinstallation sind. Ich werde aber auch nochmals über die Elektrotechnik informieren.
Hallo Nina!
Ja auf jeden Fall darauf achten, dass einer verbaut wird der dann nur für das Erdkabel zuständig ist! Denn wenn im Haus schon einer vorhanden ist, könnte man jetzt sagen man braucht keinen extra. Aber blöd ist, wenn du im Garten dann das Kabel beschädigst und der FI-Schalter auslöst und dann das ganze Haus ohne Strom ist!
Deswegen lieber einen eigenen für das Erdkabel verbauen lassen! 😉